Preisgekrönt:Auszeichnung für Gruber Landtechnik

Das Unternehmen aus Wasentegernbach erhält den Agrartechnik Service Award. Die Jury lobt insbesondere den mobilen Service des Landmaschinenhändlers und die mit zehn Lehrlingen hohe Zahl von Auszubildenden

Von Florian Kistler, Wasentegernbach

"Das ist eine Motivation für das ganze Team." Martin Gruber, Vertriebsleiter und Juniorchef der Landtechnik Martin Gruber KG, ist sichtlich stolz auf sein Unternehmen. Mitte Januar wurde der Betrieb mit dem Agrartechnik Service Award ausgezeichnet. Laut der Jury konnte das Wasentegernbacher Familienunternehmen mit einem hohen Marktanteil bei Mähdreschern, einem hohen Anteil im mobilen Service, überdurchschnittlich vielen Schulungstagen im Verkauf sowie vielen Auszubildenden überzeugen. Gruber betont, dass sich der Betrieb nicht auf dem Preis ausruhen wolle, sondern weiter in die Zukunft schaue. Demnächst soll im westlichen Landkreis eine weitere Filiale des Landmaschinenhändlers eröffnet werden. Wo genau diese zu finden sein wird und weitere Details dazu will der Juniorchef jedoch noch nicht verraten.

Die Idee, sich für den Agrartechnik Service Award zu bewerben, hatten die Verantwortlichen der Firma bereits einige Male zuvor. "Wir haben den Award dann für das Jahr 2014 gewonnen", sagt Gruber. Da sich die Anforderungen jedoch von Zeit zu Zeit ändern, habe sich der Betrieb nun erneut beworben. Für die Teilnahme muss eine Bewerbungsmappe mit 300 ausgefüllten Fragen unter anderem zum Marketing, zu den Ersatzteilen, der Werkstatt und der Betriebswirtschaft abgegeben werden. In einer zweiten Runde nehmen dann zwei Jurymitglieder den Betrieb genauer unter die Lupe. Insgesamt wurden in diesem Jahr zwölf Betriebe aus Deutschland, Österreich, Rumänien, Ungarn und der Slowakei ausgezeichnet. Im festlichen Rahmen wurde der Preis im Kongresszentrum Würzburg überreicht. "Wir haben das gleich als Betriebsausflug genutzt", erzählt Gruber. 30 Mitarbeiter seien in Würzburg mit dabei gewesen.

Preisgekrönt: Die Preisverleihung in Würzburg nutzte das Familienunternehmen als Betriebsausflug - und stand dann in 30-köpfiger Formation auf der Bühne.

Die Preisverleihung in Würzburg nutzte das Familienunternehmen als Betriebsausflug - und stand dann in 30-köpfiger Formation auf der Bühne.

(Foto: OH)

Er betont, dass es ihm nicht um die Auszeichnung an sich gehe, sondern er den Award als eine "super Gelegenheit" sehe, um den Betrieb "von A bis Z durchzuchecken". Gruber sagt, er wolle wissen, ob die Firma den Ansprüchen eines modernen Fachbetriebes entspricht: "Wir konnten sehen, was wir gut und schlecht machen. Natürlich versuchen wir dann daraus zu lernen". Beispielsweise seien die Maschinen des Landmaschinenhändlers früher nicht mit einem Preisschild beworben worden. "Vor allem jüngere Menschen wollen aber einfach schon von vornherein wissen, wie hoch der Verkaufspreis ist und nicht erst nachfragen", so Gruber. Auch hätte man durch den Award Gelegenheit auf andere Gewinnerbetriebe zu schauen. Man erhalte so Denkstöße und könne sehen, wo bei einem selbst Verbesserungsbedarf bestehe.

Die Jury lobte unter anderem den mobilen Service des 45 Mitarbeiter starken Betriebs und die mit zehn Lehrlingen hohe Zahl an Auszubildenden. "Wir haben acht voll ausgestattete Servicewagen, mit denen wir für den Kunden vor Ort tätig sind", so Gruber. "Das unterscheidet uns von vielen kleineren Werkstätten." Dieser mobile Service würde auch immer wichtiger werden, meint Gruber. "Früher hat der durchschnittliche Schlepper rund 40 000 Mark gekostet. Jetzt kosten solche Maschinen bis zu 500 000 Euro." Wenn dann ein Fahrzeug in der Erntezeit still stehe, würde der Kunde auch erwarten, dass es so schnell wie möglich repariert wird. "Da sind wir einfach gefordert", meint Gruber.

Preisgekrönt: Juniorchef Martin Gruber betont, wie wichtig ein guter Service bei den immer teureren Maschinen sei.

Juniorchef Martin Gruber betont, wie wichtig ein guter Service bei den immer teureren Maschinen sei.

(Foto: OH)

Auch das Internet habe die Branche verändert. "Das ist Fluch und Segen zugleich", sagt der Juniorchef. Zum einen seien die Kunden bestens über die Technik und Preisunterschiede informiert. Deshalb sei es auch so wichtig, dass man selbst die Verkäufer immer wieder schult, damit sie auf dem aktuellsten Stand sind. "Durch das Internet haben wir aber auch neue Möglichkeiten", betont Gruber. "Die nationale und internationale Vermarktung von gebrauchten Landmaschinen ist inzwischen für uns sehr wichtig geworden. Vor 20 Jahren hat niemand gewusst, wo Wasentegernbach überhaupt liegt." Durch das Internet hätte man diesen Geschäftszweig nach vorne bringen können. "Man muss sich einfach breit auf dem Markt aufstellen. Das ist sehr wichtig", meint der Juniorchef. "So können wir den Kunden die verschiedensten Angebote machen."

Gruber sagt, er wisse, dass die Auszeichnung mit dem Agrartechnik Service Award vor allem eine Teamleistung sei. "Das hört sich immer wie eine Phrase an, aber das Ganze steht und fällt eben mit den Angestellten." Deshalb versuche das Unternehmen auch die vielen "jungen und guten Mitarbeiter" zu halten. "Während der Erntezeit haben wir verlängerte Öffnungszeiten. Wir schauen dann, dass die Schichten am Abend möglichst verträglich für die Mitarbeiter sind", verspricht Gruber. Während dieser Monate könne es schon einmal vorkommen, dass um 10 Uhr abends ein Kunde Hilfe benötigt. "Wir sind dann zur Stelle. Das ist auch ein Grund, warum wir bei den Großmaschinen wie Häcksler, Mähdrescher und Pressen sehr stark sind", so Gruber. "Der Service ist da einfach extrem wichtig."

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