Porträt:Spitze im Tor und in der Schule

Porträt: Nina Aigner war beste Absolventin des ersten Jahrgangs der Oberdinger Realschule, beste Spielerin ihrer Fußballjugend und dieses Jahr ist sie landesbeste Absolventin der FOS 12 in der Ausbildungsrichtung Wirtschaft.

Nina Aigner war beste Absolventin des ersten Jahrgangs der Oberdinger Realschule, beste Spielerin ihrer Fußballjugend und dieses Jahr ist sie landesbeste Absolventin der FOS 12 in der Ausbildungsrichtung Wirtschaft.

(Foto: Renate Schmidt)

Nina Aigner ist landesbeste Absolventin der FOS 12 in der Ausbildungsrichtung Wirtschaft und außerdem eine hervorragende Torhüterin in der Frauenmannschaft des FC Schwaig

Von Renan Marie Halaceli, Oberding

Als nächstes wird sie einen Nachttauchkurs am Regattasee machen, erzählt Nina Aigner, bayerische Landesbeste der FOS 12-Absolventen. Sie ist schon in Ägypten an Riffen auf bis zu 18 Meter getaucht und will künftig einmal im Monat zum Divers-Indoor-Tauchzentrum in Oberding fahren, um in Übung zu bleiben.

"Mir fällt es eigentlich immer leicht, neue Dinge zu lernen", sagt die 18-jährige. Sie war bereits beste Absolventin des ersten Jahrgangs der Oberdinger Realschule, beste Spielerin ihrer Fußballjugend und dieses Jahr ist sie landesbeste Absolventin der FOS 12 in der Ausbildungsrichtung Wirtschaft.

Darauf ausruhen wird sich die 18-Jährige aber nicht. In diesem Moment schreibt sie schon an ihrer Semesterarbeit für die FOS 13, die sie im Januar abgegeben soll. Dafür verzichtet sie vorerst auf einen freien Nachmittag in der Sonne. "Sie ist sehr ehrgeizig, sehr pflichtbewusst und sehr zuverlässig", sagt Manfred Buchhauser, Trainer der Frauenmannschaft des FC Schwaig, wo Nina Aigner bereits seit zehn Jahren als Torhüterin spielt.

Die Eittingerin träumt von einer Karriere als Managerin eines Fußballvereins und bewirbt sich deshalb schon jetzt für ein duales Studium im Fach Sportökonomie. Ihr Vater hatte sie auf diese Idee gebracht. Und auch für den Fußball konnte er sie begeistern. "Nach unserem Umzug von Erding nach Eitting hatte mich mein Vater öfter mitgenommen", erzählt Nina Aigner.

Anfangs war er sogar selbst ihr Trainer. Und das ist er heute wieder. Als ehrenamtliches Mitglied trainiert er die erste Torhüterin der zweiten Frauenmannschaft immer eine Stunde vor dem regulären Training. "Er will natürlich nur das Beste für seine Tochter", sagt Trainer Buchhauser, der schon seit vielen Jahren mit ihm zusammenarbeitet. Der Vater wäre sogar noch eine Ecke ehrgeiziger als die Tochter.

Bei zu großen Ambitionen der beiden musste er sie ausbremsen, um die junge Frau nicht zu "verheizen". "Ich wollte sie nicht zu früh in die erste Mannschaft schicken, damit sie da nicht die Bude vollbekommt", erzählt Buchhauser. Der Aufstieg ist für ihn ein Prozess, der seine Zeit braucht; er wollte, dass sie als Jugendspielerin erst einmal alles kennenlernt. Trotzdem bekam Nina Aigner bisher immer wieder Spielzeiten in der ersten Frauenmannschaft des FC Schwaig.

Neben dem Fußball begeistert sich Nina Aigner für Fitness und Ernährung und absolvierte bereits ein Praktikum in einem Fitnessstudio. Sie selbst würde, wenn sie nicht gerade Fußball spielt, regelmäßig im Fitnessstudio des Vereins trainieren. Ihr Vater hatte sie vor drei Jahren dazu animiert, da es eine gute Ergänzung zum Fußball wäre. "Das Vereinsstudio ist gut ausgestattet und bietet sich daher gut an", sagt sie. Während Corona musste sie allerdings im eigenen Keller trainieren, da der Verein für drei Monate geschlossen war.

Nina Aigner fühlt sich auch sonst ihrem Verein sehr verbunden und bringt einen außerordentlichen Teamgeist mit. Letzte Woche wäre sie, trotz eines Fahrradsturzes und einem verletzen Ellenbogen ins Training gekommen, sagt ihr Trainer. "80 Prozent hätten das nicht gemacht." Auch bei freiwilligen Diensten, die den Verein betreffen, wäre die Torhüterin immer mit dabei.

An einem Vereinswechsel war sie nie wirklich interessiert, auch wenn das einen Vorteil für ihre Fußballkarriere bedeutet hätte. Sie war zwar in Leistungscamp des Bayerischen Fußballverbands, erzählt sie, aber für einen Wechsel fühlte sie sich zu vereins- und vor allem ortsgebunden.

Nina Aigner weiß eben, was sie will. "Nicht auf ein Gymnasium zu gehen, war auch eine bewusste Entscheidung und gewollt, sagt sie, "da ich wusste, dass mir die praktische Erfahrung wichtiger sind."

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