Kriminalitätsbilanz:Mehr Fälle von Gewalt gegen Polizisten

Kriminalitätsbilanz: Die Angriffe auf Polizisten und Polizistinnen nehmen wieder zu.

Die Angriffe auf Polizisten und Polizistinnen nehmen wieder zu.

(Foto: Daniel Karmann/dpa)

Die Auswertung zeigt eine deutliche Zunahme bei Veranstaltungen sowie in Gaststätten und Diskotheken. Diese Bereiche hatten in den Vorjahren wegen der Corona-Pandemie kaum eine Rolle gespielt.

Von Thomas Daller, Erding

Im Zuständigkeitsbereich des Polizeipräsidiums Oberbayern Nord, zu dem auch der Landkreis Erding gehört, wurden im Jahr 2022 insgesamt 736 Fälle von "Gewalt gegen Polizeibeamte" gemeldet. Damit waren 80 Fälle beziehungsweise 12,2 Prozent mehr als noch in 2021 zu verzeichnen. Langfristig betrachtet ergab sich der zweithöchste Wert der vergangenen zehn Jahre. Mit 46 Straftaten je 100 000 Einwohner ist zwar ein Anstieg gegenüber dem Vorjahr zu verzeichnen, gleichwohl weist das Polizeipräsidium Oberbayern Nord im direkten Vergleich mit den anderen Polizeipräsidien den zweitniedrigsten Wert innerhalb Bayerns aus.

Im Jahr 2022 wurden 1941 Beamte im Zuständigkeitsbereich des Polizeipräsidiums Oberbayern Nord in Ausübung ihres Dienstes Opfer von Gewalt. Das entspricht einer Zunahme von knapp 15 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Bei den Vorfällen wurden 265 Beamte verletzt. Dies entspricht einer Steigerung von 6,4Prozent zum Vorjahr. Zwei Beamte erlitten durch körperliche Angriffe schwere Verletzungen.

Gefährliche Körperverletzung wird seltener

Die Fälle des tätlichen Angriffs und Fälle der einfachen Körperverletzung stiegen im Vergleich zum Jahr 2021 um 58 Taten auf 260 an. Das ist ein Plus von knapp 29 Prozent. Gefährliche Körperverletzungen hingegen gingen erfreulicherweise auf insgesamt 14 Taten zurück. Dies entspricht einem Minus von 54,8 Prozent.

Die Auswertung der Tatörtlichkeiten zeige eine signifikante Zunahme bei Veranstaltungen sowie in Gaststätten und Diskotheken. Diese Bereiche hatten in den Vorjahren aufgrund der Corona-Pandemie kaum eine Rolle gespielt. Auch der Anstieg von Taten auf Straßen, Wegen und Plätzen dürfte mit dem Wegfall von Beschränkungen im Zusammenhang stehen.

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