Politischer Aschermittwoch:Die Wahlen im Fokus

Freie Wähler wollen jünger und weiblicher werden

Von Philipp Schmitt, Wartenberg

Die Freien Wähler (FW) haben beim politischen Aschermittwoch im Gasthaus Bachmaier in Pesenlern eine positive Jahresbilanz gezogen und sich für die Europawahl im Mai und die Kommunalwahl 2020 ambitionierte Ziele gesetzt: "Wir werden uns weiter engagieren und gut abschneiden", sagte der FW-Kreischef Rainer Mehringer im gut gefüllten Saal. Heftige Attacken oder Spott über politische Widersacher waren bei der Veranstaltung aber nicht zu hören. Mehringer kündigte ein Jahr vor der Kommunalwahl jedoch einen intensiven Wahlkampf an.

Er sagte, die Freien Wähler möchten mit einem Landratskandidaten und einer Liste mit 60 Bewerbern für den Kreistag ins Rennen gehen. Sie wollen demnach bei der Kommunalwahl auf den vorderen Listenplätzen neue Gesichter, jüngere Leute und mehr Frauen - dies aber ohne Quote - präsentieren. Bei der Jahreshauptversammlung des Kreisverbands am 4. April im Gasthaus Weißbräu in Erding soll darüber diskutiert werden. Erklärtes Ziel sei es, eine absolute Mehrheit der CSU zu verhindern. "Demokratie ist nicht immer eitel Sonnenschein, aber Kommunalpolitik geht uns alle an, wir müssen uns engagieren", sagte Mehringer, der auch im Erdinger Stadtrat sitzt. Er bekannte sich klar zum Erdinger Krankenhaus und sagte, dass es trotz der jährlichen Defizite langfristig in Erding bleiben müsse. "Es ist eine Gratwanderung, wir wollen uns für das Krankenhaus einsetzen und es zukunftsfähig machen." Auch das "Wartenberger Haus" müsse als wichtige medizinische Einrichtung erhalten werden.

Mehringer bekräftigte darüber hinaus, dass die Freien Wähler den Bau einer dritten Startbahn zur Flughafenerweiterung weiter strikt ablehnten. Das Abschneiden bei der Landtags- und Bezirkstagswahl bezeichnete Mehringer als gut. Im Landkreis haben die Freien Wähler zugelegt und sind drittstärkste Kraft geworden, Maria Grasser aus Isen gelang der Sprung in den Bezirkstag. Die Bilanz der Freien Wähler als Koalitionspartner in der Staatsregierung bezeichnete Mehringer als bislang gut. Er betonte angesichts des Brexit die Bedeutung der Europawahl am 26. Mai, weil ein geeintes Europa Garant für Frieden sei.

Den Fokus auf Wartenberg legte der zweite Bürgermeister Peter Schickinger, der für den erkrankten Bürgermeister und stellvertretenden Kreisvorsitzenden Manfred Ranft als Redner einsprang. Vor Urgesteinen der Freien Wähler wie den Altbürgermeistern Siegfried Rübensaal aus Lengdorf und Gustav Weltrich aus Wartenberg sagte er, dass Fachärzte und im nächsten Jahr eine Drogerie nach Wartenberg kommen sollten. Das sanierte alte Schulhaus werde toll, es werde aber mit aktuell 3,4 Millionen Euro Kosten - 2015 wurden 2,1 Millionen geschätzt - inklusive einer halben Million Euro für die Außenanlagen viel teurer als geplant. "Wir schaffen das, die Kosten sind keine Katastrophe", sagte Schickinger, staatliche Zuwendungen seien fest eingeplant. Der Weg für den integrierten Bürgersaal, die Außenanlagen und die sieben Wohnungen im alten Schulhaus sei frei. Es entstehe "eines der schönsten Gebäude Wartenbergs".

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: