Politik:Zweikampf in der CSU

Politik: Manfred Lex ist der Favorit des Ortsvorstands.

Manfred Lex ist der Favorit des Ortsvorstands.

(Foto: Renate Schmidt)

Manfred Lex tritt gegen Bürgermeisterin Pamela Kruppa an

Von Regina Bluhme, Moosinning/Erding

Schon länger geht das Gerücht um, dass der CSU-Ortsverband Moosinning-Eichenried für die Kommunalwahlen einen parteiinternen Gegenkandidaten zu Bürgermeisterin Pamela Kruppa aufstellen wird. "Das Geheimnis ist gelüftet", erklärte Ortsvorsitzende Manuela Marheineke bei einer Pressekonferenz am Freitag in der CSU-Kreisgeschäftsstelle: Manfred Lex tritt bei der Nominierungsversammlung am 21. November gegen Parteikollegin Kruppa an. Dafür haben sich Fraktion und Ortsvorstand ausgesprochen. Manfred Lex rechnet mit einem knappen Rennen. Sofern es überhaupt dazu kommt und Kruppa nicht das Verfahren anfechtet.

Er habe lange mit sich gerungen, erklärte Manfred Lex, 63 Jahre, verheiratet, drei Kinder, sieben Enkel, gelernter Kfz-Meister, dann Abteilungsleiter in der Produktion bei BMW, seit 2007 im Gemeinderat, seit 2015 stellvertretender Bürgermeister von Moosinning. Doch jetzt will er es wissen. Den Chefsessel im Rathaus kennt er bereits. Er habe in den vergangenen Jahren Pamela Kruppa immer wieder vertreten, zusammengerechnet kommt er auf eineinhalb Jahre, so Lex. Die Arbeit habe ihm große Freude gemacht, er lobte die gute Zusammenarbeit mit den Rathausmitarbeitern und den Gemeinderäten. Sein Motto laute: "Es gibt immer einen Weg".

Wohin ihn der Weg bei der Nominierungsversammlung führen wird, das ist ungewiss. "Wir wissen selbst nicht, wie es ausgehen wird", sagte Manuela Marheineke. Sicher ist jedoch, dass das Tischtuch zwischen Kruppa und dem CSU-Ortsvorstand zerschnitten ist. Warum und wann es zu dem Bruch gekommen ist, darüber wollen Lex und Marheineke nicht sprechen, "das ist müßig und wir wollen auch keine schmutzige Wäsche wachen", sagte die Ortsvorsitzende. Nur so viel: Bei Fraktionssitzungen habe sich Kruppa eher selten blicken lassen.

Im April hatte die CSU-Bürgermeisterin bekannt gegeben, erneut kandidieren zu wollen - ohne eine Reaktion von Seiten der CSU. Im September präsentierte Kruppa dann 53 Unterschriften, die eine rasche Nominierungsversammlung forderten. Als der Ortsverband den 21. November nannte, kritisierte sie, dass der Termin zu spät und nicht fristgerecht einberufen worden sei. Beim CSU-Kreisvorsitzenden Landrat Martin Bayerstorfer blitzte die Bürgermeisterin ab. Er erklärte das Datum 21. November für rechtens.

Der Bürgermeisterkandidatenfrage wurde gleich ganz nach vorne auf die Tagesordnung gesetzt. Es könnte ja noch passieren, dass Kruppa bei der Nominierungsversammlung das Verfahren anfechte, fügte Marheineke hinzu. Oder als CSU-Kandidatin gewählt werde. Dann jedoch könnte die Aufstellungsliste für den Gemeinderat "zerschossen werden", denn einige Kandidaten hätten erklärt, dass sie bei einer Nominierung von Kruppa ihre Bewerbung wieder zurückziehen, "dann sind die raus".

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: