Pliening:Initiative statt Alternative

Plieninger Wählergruppe gibt sich neuen Namen

Von Alexandra Leuthner, Pliening

Die Alternative für Pliening hat sich umbenannt. Die gemeindliche Wählergruppe nennt sich nun "Initiative für Pliening". Die Namensähnlichkeit zur Alternative für Deutschland (AfD) beschäftigte die Gruppierung, die ihre Bezeichnung bereits seit 2007 führte, seit Langem. Schon vor zwei Jahren sahen sich die Gemeinderäte Markus Uffinger, Doris Löffler und Michael Klaß veranlasst, in einer öffentlichen Mitteilung zu bekräftigen, dass man sich generell von rechtem oder linkem Gedankengut distanziere. Nun hat sich die Gruppierung im Rahmen ihrer Jahreshauptversammlung einstimmig für den neuen Namen ausgesprochen.

Die Wählergruppe, die 1984 als Parteifreie entstanden war, befindet sich auch abgesehen von der Namensänderung in einem Umbruch. Nachdem ihr Gründervater Stefan Seizl im Sommer vergangenen Jahres gestorben ist und Fraktionsmitglied Michael Klaß nach seinem Eintritt in die CSU nun auch im Gemeinderat die Fraktion gewechselt hat, ist die Gruppierung gezwungen, sich neu zu sortieren. "Das ist für uns wie ein Neustart", erklärte Markus Uffinger nach der Versammlung. Seizl war zwar schon 2017 aus dem Gemeinderat ausgeschieden, für ihn ist Doris Löffler nachgerückt. Der Fraktionswechsel von Michael Klaß allerdings kostete die Initiative einen Sitz im Gremium. Wolle man zur Kommunalwahl im März 2020 erneut antreten, brauche man neue Leute, die auf der Liste kandidieren, erklärte Uffinger.

"Im Ort weiß ja jeder, wer wir sind", da habe man den Namen nie erklären müssen. "Vor allem, wer den Seizl Stefan kannte, wusste, dass wir nichts mit der AfD zu tun haben können." Seizl hatte sich unter anderem jahrelang nicht nur für die Kinderhilfe Weißrussland eingesetzt, sondern war auch im Plieninger Helferkreis für Flüchtlinge engagiert. Aber außerhalb der Gemeinde Pliening habe der Name doch zu spürbaren Irritationen geführt, und gerade wer im Berufsleben stehe, wolle sich nicht ständig auf eine mögliche Nähe zur AfD ansprechen lassen. Deshalb sei die Umbenennung - vom Klang her nicht zu weit weg vom Ursprung und inhaltlich zum Selbstverständnis der Gruppierung passend - die einzig logische Entscheidung gewesen.

Am Mittwoch, 27. November, will die Initiative nun ihre Aufstellungsversammlung im Gasthof Forchhammer abhalten - und mindestens zehn Kandidaten nominieren. "Unter zehn mach' ich's nicht", sagte Uffinger. Ob die Initiative für Pliening auch einen eigenen Bürgermeisterkandidaten nominieren wird, wollte oder konnte Uffinger noch nicht beantworten. Ebenso wie er selbst wolle auch seine Kollegin Doris Löffler gerne wieder für den Gemeinderat kandidieren. Bisher hat in Pliening nur die CSU mit dem amtierenden Bürgermeister Roland Frick einen Kandidaten aufgestellt.

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