Der Oberdinger Bildhauer Wolfgang Fritz und die Münchner Malerin Lin Becker zeigen in der Orangerie im Englischen Garten eine gemeinsame Ausstellung. Die aktuelle Werkschau der zwei Künstler trägt den Titel "Serendipity - das Glück des Zufalls". Der englische Begriff Serendipity wurde von Horace Walpole, einem britschen Schriftsteller des 18. Jahrhunderts, zuerst geprägt. Walpole verwendete ihn in Anlehnung an ein altes persisches Märchen von den drei Prinzen aus Serendip, die viele unerwartete Entdeckungen machen. Der Soziologen Robert K. Merton brachte den Begriff der Serendipity in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts in Umlauf. Beispiele gezielt-zufälliger Ergebnisse sind die Entdeckung Amerikas oder die Erfindung der Post-it-Klebezettel. Fritz und Becker sehen ihre künstlerische Herangehensweise ganz im Sinn von Serendipity: Die Malerin Becker "spielt mit der Leichtigkeit des Unvollendeten", heißt es in der Ankündigung, wobei sich "Rätsel am Rande des Erklärbaren auftun, ohne die Transparenz einer geerdeten Schwerelosigkeit zu verletzen". Wolfgang Fritz bearbeitet gefundene Holzstücke, zersplitterte Bäume und durch Fäulnis ausgehöhlte Stämme. Das Rohmaterial für die Skulpturen dieser Ausstellung stammt ausschließliche aus dem Landkreis Erding. Eine Skulptur schuf Fritz aus einem Ast einer fast 400 Jahre alten Linde, die 1999 dem Sturmtief Lothar zum Opfer fiel. Eine Installation besteht aus Resten einer durch eine Böe gefällten Weide, die vor der Christuskirche in Erding stand.
"Serendipity" von Lin Becker und Wolfgang Fritz in der Orangerie im Englischen Garten, Nähe Parkplatz Chinesischer Turm. Eröffnung am Donnerstag 27. Juli, 19-21 Uhr; bis Samstag, 5. August, täglich 15-18 Uhr, Sonntag 6. August 11-15 Uhr.