Oberding:Silberstreif am Horizont

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Die Rettungshundestaffel Isar sucht ein Trainings­gelände. Jetzt scheint sich in Oberding ein Grundstück aufzutun.

Von Regina Bluhme, Oberding

Seit knapp vier Jahren ist die Rettungshundestaffel Isar auf der Suche nach einem Trainingsgelände. Jetzt sieht es so aus, als könnte es in Oberding endlich mal was werden. Vereinsvorsitzender Andreas Inioutis wäre wirklich froh, wenn es klappen würde, aber noch sei die Sache nicht in trockenen Tüchern, betont er. Seine Zurückhaltung ist verständlich. In der Vergangenheit hatte der Verein schon einige Grundstücke in Aussicht, doch geklappt hat es nie. Immerhin gab es von Seiten des Oberdinger Gemeinderat in der jüngsten Sitzung keinen Einwand gegen die Pläne.

Er habe schon das Gefühl, dass das Vorhaben im Bereich der Ortschaft in Richtung Hallbergmoos "positiv aufgenommen worden ist", sagt Andreas Inioutis. Fast 30 Jahre war die Heimat der ehrenamtlichen Helfer mit ihren Hunden ein Gelände an der Kirchenstraße in der Oberdinger Ortschaft Schwaig. Doch der Vermieter hatte 2016 wegen Eigenbedarfs gekündigt. Seither trainieren Hunde und ihre Besitzer an verschiedenen Orten in verschiedenen Landkreisen. Die Suche nach einem Grundstück gestaltet sich "schon sehr mühsam", wie Andreas Inioutis erklärt.

Der Verein ist für die Landkreise Erding, Freising und Ebersberg zuständig. Viele geeignete Gelände wurden zwar durch Firmen und Privatpersonen in den Landkreisen angeboten, aber bislang wurde keine Nutzungsänderung als Trainingsgelände genehmigt.

Ein Platz im Außenbereich sei aber am besten, "denn da stören wir keinen". Die Sache des Vereins finde zwar immer Zustimmung, aber wenn es dann darum gehe, die Genehmigung eines privilegierten Bauvorhabens im Außenbereich zuzugestehen, zum Beispiel wegen der notwendigen Einzäunung des künftigen Trainingsgeländes, dann scheiterten bisher alle Projekte.

Mit Oberding ist der Verein bisher immer ganz gut gefahren. Für Versammlungen konnten sie schon öfters das Bürgerhaus Obering nutzen. Von einem eigenen Vereinsheim können die Mitglieder aktuell freilich nur träumen.

Corona-bedingt mussten die Vereinsmitglieder und ihre Hunde pausieren. Seit einem Monat wird wieder trainiert. Ihr Engagement ist gefragt. Dieses Jahr war die Hundestaffel bereits bei drei Vermisstenmeldungen im Raum Freising und Erding im Einsatz. Bei den Vermissten handelt es sich laut Inioutis meist um einen älteren Herrn oder eine ältere Dame, die sich verlaufen haben oder einfach nicht mehr nachhause finden.

Dabei gibt es laut Inioutis verschiedene Arten der Vermisstensuche Entweder nimmt der Hund mithilfe eines Kleidungsstücks eine individuelle Fährte auf. Bei der sogenannten Flächensuche wiederum ist der Hund darauf geschult, nach einer nicht näher beschriebenen Person im Gelände zu suchen. Dann gibt es noch die Trümmersuche, bei der es darum geht, einen verschütteten Menschen zu orten. Die Fährtensuche ist kräftezehrend. Grundsätzlich seien zwar alle Rassen geeignet, sagt Inioutis. Grundsätzlich sollte der Rettungshund "lauffreudig sein und auch den Willen haben, zu suchen".

Der Hundeführer und die Hundeführerin wiederum sollte auch eine spezielle Eigenschaft besitzen: Sie sollten bereit sein, viel Freizeit für die ehrenamtliche Tätigkeit zu opfern. Aber da passe im Verein alles, sagt Vereinsvorsitzender Andreas Inioutis. Fehlt nur noch ein festes Trainingsgelände.

© SZ vom 22.07.2020 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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