Oberding:Bezugsfertig für den Notfall

Oberding: In der Obdachlosenunterkunft gibt insgesamt zehn Wohneinheiten, die aus je zwei Zimmern mit einem gemeinsamen Bad und einer Wohnküche bestehen. Jedes Zimmer wiederum ist für zwei Bewohner gedacht.

In der Obdachlosenunterkunft gibt insgesamt zehn Wohneinheiten, die aus je zwei Zimmern mit einem gemeinsamen Bad und einer Wohnküche bestehen. Jedes Zimmer wiederum ist für zwei Bewohner gedacht.

(Foto: Renate Schmidt)

Die Obdachlosenunterkunft in Schwaig wird am 1. August in Betrieb genommen. Im Bedarfsfall können 40 Menschen dort vorübergehend einen Schlafplatz finden

Von Regina Bluhme, Oberding

In der Oberdinger Ortschaft Schwaig steht an der Lohstraße ein moderner Holzbau. Dass es sich um eine Notunterkunft für Obdachlose handelt, sieht man der hellen Lärchenfassade mit den gelben Farbelementen und dem Laubengang nicht an. In der jüngsten Gemeinderatssitzung wurden nun die Satzungen für die Nutzung und die Gebühren beschlossen. Die Unterkunft ersetzt die alte, marode Containeranlage auf dem Grundstück und soll ab 1. August in Betrieb genommen werden.

Als öffentliche Einrichtung muss für die Benutzung der vom Kommunalunternehmen Gemo-Bau neu errichteten Obdachlosenunterkunft eine Notunterkunftssatzung erlassen werden. Der Satzung samt einer Hausordnung hat der Gemeinderat einstimmig beschlossen. Ebenso die Gebührensatzung. Der Tagessatz für die Benutzungsgebühren inklusive der Überlassung der Möbel beträgt pro Person acht Euro, bei Familien zwölf Euro einschließlich der Nebenkostenpauschale.

Das Kommunalunternehmen Gemo-Bau hat auf dem Grundstück gegenüber dem alten Containerstandort den Neubau errichtet, mit fastdoppelt so viel Plätzen. Es gibt insgesamt zehn Wohneinheiten, die aus je zwei Zimmern mit einem gemeinsamen Bad und einer Wohnküche bestehen. Jedes Zimmer wiederum ist für zwei Bewohner gedacht, so dass summa summarum im Bedarfsfall 40 Menschen, die von Obdachlosigkeit bedroht sind, in Oberding zumindest vorübergehend einen Schlafplatz finden.

Allein vom Äußeren her machte das in Holzbauweise geplante Gebäude einen guten Eindruck mit einer horizontal verlaufenden Lärchenfassade mit Kunststofffenstern, farbigen Haustüren. Bei der Vorstellung des Projekts im April 2019 hatten Vertreter des Planungsbüros Aicher-Projekt aus Halfing erklärt, die farbigen Haustüren würden den Bewohnern doch ein wohnlicheres Gefühl geben: "Hier habe ich eine eigene Haustür, eine Adresse".

Im Inneren sollen Gemeinschaftsräume als Treffpunkt für die Bewohner dienen und so für eine gewisse "soziale Kontrolle" sorgen. Die Zimmer sind alle möbliert, jeder Bewohner soll seinen eigenen Schrank bekommen.

Auf dem Grundstück gleich hinter dem Neubau steht schon seit längeren eine weitere Wohnanlage: Hier hat ein Bauunternehmer eine holzverkleidete Unterkunft für seine Arbeiter errichtet. Holz statt Container, "gut gelöst und fast vorbildlich" findet der Oberdinger Geschäftsstellenleiter Josef Steinkirchner die Arbeiterunterkunft.

Bei den Kosten für die Notunterkunft in Schwaig sei "eine Punktlandung" gelungen, hatte der Bürgermeister Bernhard Mücke (CSU) im April im Gemeinderat erklärt. Dank gekürztem Steuersatz sei man knapp unter dem veranschlagten Budget von 2,1 Millionen Euro geblieben.

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