Neufinsing/Poing:Großbaustelle im Klärwerk

Der Abwasserentsorger "VE München Ost" erweitert die Kapazitäten der Anlage

Große Veränderungen stehen beim kommunalen Ver- und Entsorgungsunternehmen (VE) München Ost mit Sitz in Poing bevor: In diesen Tagen startet eine über mindestens fünf Jahre laufende Großbaustelle in Finsing auf dem Gelände der Kläranlage in die erste Phase.

Grund dafür ist das starke Wachstum der 13 Trägergemeinden in den Landkreisen Ebersberg, München und Erding. Um die Hinterlassenschaften der Menschen, die hier wohnen, richtig entsorgen zu können, muss die Kläranlage mitwachsen. Von einer Kapazität von bisher 135 000 Einwohnerwerten wird die Anlage auf die Aufnahme von 200 000 Einwohnerwerten vergrößert, wie das Unternehmen mitteilt. Kosten wird die Maßnahme nach Angaben des Verwaltungsratsvorsitzenden Piet Mayr etwa neun Millionen Euro.

Bereits seit Ende 2018 laufen die Planungen für das Bauvorhaben. Komplex ist hierbei nicht nur die Planung im Bestand auf begrenzter Fläche, sondern auch die betriebliche Integration und Abwicklung der Bauarbeiten, wie der Entsorger mitteilt. Thilo Kopmann, Vorstand beim VE München Ost erläutert dazu: "Es werden hierzu immer wieder Provisorien erforderlich werden, die die Betriebsmöglichkeiten der Kläranlage einschränken. Die Bauabläufe müssen jedoch so geplant werden, dass wir unsere Entsorgungsaufgabe stets zuverlässig erfüllen können."

Die Großbaustelle wird auch Auswirkungen auf Gebühren und Beiträge haben, wie Kopmann erläutert: "Den örtlichen Gegebenheiten geschuldete massive bauliche Erweiterungen gibt es nicht zum Nulltarif." Bereits vor Beginn der Bauarbeiten seien bestehende Möglichkeiten zur Kostenminimierung geprüft und umgesetzt worden, so der Vorstand weiter. Einsparungen ergäben sich beispielsweise aus einer Prüfung der Planung der Bauabläufe auf Effizienz und Synergien sowie aus der öffentlichen Ausschreibung der Arbeiten. "Am Ende muss jedoch beides stimmen: Qualität und Preis der Erweiterungen", fasst der Vorstand zusammen. Sofort werden die zusätzlich anfallenden Kosten allerdings nicht auf die Bürgerinnen und Bürger umgelegt, wie Piet Mayr erläutert. Bei der nächsten Gebührenkalkulation, die frühestens nächstes Jahr erfolgt, müssten die Kosten der Baumaßnahmen aber berücksichtigt werden.

Nach erfolgreicher öffentlicher Ausschreibung starten nun die Bauarbeiten in die erste von fünf Phasen. In der Zeit bis Februar 2021 wird ein neues Belebungsbecken erstellt, in dem Kleinstlebewesen das Wasser reinigen. Der Erdaushub-, die Spundungs- und Betonarbeiten hierfür dauern bis Ende 2019. Bis Ende 2020 wird neben dem Neubau einer Gebläsestation für das neue Belebungsbecken die dazugehörige Infrastruktur, wie Leitungsbau, Schächte und Verteilerbauwerk den neuen Anforderungen angepasst. Zeitgleich wird bis Ende 2020 ein neuer Sand- und Fettfang gebaut und die dazugehörige Infrastruktur bis Mitte 2020 erweitert.

Während der Bauarbeiten, die - wie das Unternehmen verspricht - "sowohl technisch als auch organisatorisch auf ein Mindestmaß an Störungen für die Umgebung begrenzt werden", können Lärm- und Verkehrsbeeinträchtigungen im unmittelbaren Umfeld der Baustelle in Neufinsing dennoch nicht gänzlich vermieden werden. Die nächsten Anlieger wurden bereits über die Abläufe informiert. Wenn es aber doch einmal Informationsbedarf oder eine Beschwerde gibt, steht beim Entsorger eine Ansprechpartnerin bereit: Swantje Schlederer ist unter der Rufnummer (08121) 701-342 während der Geschäftszeiten erreichbar und kümmert sich um die Anliegen.

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