Neufahrn:Vorzeigeprojekt für den Mittelstand

Der neue Gewerbepark "Nova Neufahrn" ist etwa zur Hälfte vermietet, Landrat und Bürgermeister loben das Konzept

Von Birgit Grundner, Neufahrn

Mit der Sperre der Staatsstraße 2053 am Gewerbepark "Nova Neufahrn" müssen Autofahrer noch gut zwei Wochen leben. Der Gewerbepark selbst ist jetzt aber offiziell eröffnet. Bürgermeister Franz Heilmeier (Grüne) hat bei einer Feierstunde ein rotes Band auf dem 11,5 Hektar großen Gelände durchschnitten. Zuvor hatten Manager des Projektentwicklers Beos den Abschluss weiterer Verträge bekanntgegeben. Das japanische Hightech-Unternehmen Toray Industries wird in Neufahrn ein Forschungs- und Entwicklungslabor für Automobilkomponenten einrichten. Die FS.com GmbH wird Komponenten für IZ-Netzwerke lagern und kommissionieren. Und die Stadt München hat vor wenigen Tagen ebenfalls eine Lagerfläche angemietet. Als Mieter bereits länger bekannt das Hightech-Unternehmen Screen Spe Germany GmbH, die Company 4 Marketing Services GmbH und die Crown Gabelstapler GmbH & Co KG, in deren Halle die Feiergäste auch herumgeführt wurden. Landrat Josef Hauner (CSU) und mehrere Gemeinderäte gehörten ebenso dazu wie etwa 100 Anwohner. Beos löste mit der Einladung an die Nachbarn zugleich ein Versprechen aus dem vergangenen Jahr ein. Damals hatte es Am Hart und im Lohfeld Klagen über Lärmbelastungen durch den Abriss der früheren "Avon"-Gebäude und nächtliche Betonarbeiten gegeben. Inzwischen haben sich die Wogen geglättet.

Die Neubauten "schauen eigentlich schon schön aus", war bei der Eröffnung etwa zu hören, und die wenig ansehnliche ehemalige Avon-Produktionshalle werde ja auch noch auf Vordermann gebracht. Derzeit stört nur noch der Lärm der Straßenbauarbeiten, denn im Westen des Gewerbeparks wird gerade eine zweite Zu- und Ausfahrt eingerichtet. Nachts sollen Lastwagen dann ausschließlich diesen Weg benutzen und damit nicht über die Straße Am Hart fahren.

Leichte Sorge bereitet dem einen oder anderen offenbar noch die Frage, was passiert, wenn sich nicht ausreichend Mieter für "Nova Neufahrn" finden. Möglicherweise würden dann auch weniger attraktive Unternehmen akzeptiert, so die Befürchtung. Bei Beos ist man freilich überzeugt, dass auf dem Areal mit dem "großen Potenzial" alles weiter nach Plan laufen wird: "Das Konzept eines gemischten Gewerbeparks geht auf", versicherte Projektmanager Daniel Fielitz. Aus der ehemaligen "Lippenstiftfabrik" werde auch noch eine "hochmoderne Gewerbeperle", sagte Holger Matheis vom Vorstand. Inzwischen sind mehr als 15 000 Quadratmeter und damit die Hälfte der Neubauten vermietet. Am Ende soll es im "Nova Neufahrn" gut zwei Dutzend Mieter mit bis zu 800 Arbeitsplätzen geben.

Von einem "Vorzeigeprojekt" und einer gelungenen "Entwicklungsplattform für den Mittelstand" sprach Landrat Hauner. Für Bürgermeister Heilmeier sind der Gewerbepark ebenso wie früher die Kosmetikfirma Avon, die sich vor genau 50 Jahren angesiedelt hatte, "Modelle in ihrer Zeit". Avon sei ein Zeichen für den Aufbruch und die industrielle Entwicklung gewesen. Heutzutage gehe es um die "intelligente Aufwertung bereits vorhandener Immobilien". Die Gewerbesteuereinnahmen seien dabei nicht der einzige wichtige Punkt, so der Rathauschef. Aber es gehe auch um das Image der Gemeinde als modernder Standort.

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