Neufahrn:Sicherheitsmängel an neuer Grundschule

Neufahrn: Dass die Außenanlagen noch nicht fertig sind, kann die Schulfamilie noch verschmerzen, die Mängel im Haus aber gefährden die Sicherheit der Kinder.

Dass die Außenanlagen noch nicht fertig sind, kann die Schulfamilie noch verschmerzen, die Mängel im Haus aber gefährden die Sicherheit der Kinder.

(Foto: Marco Einfeldt)

Leiter Josef Eschlwech schlägt Alarm, weil die automatische Schultür samt Kamera noch nicht funktioniert. Auch sonst fehlt noch einiges. Der Projektsteuerer macht die schleppende Ausführung einiger Firmen verantwortlich

Von Birgit Grundner, Neufahrn

Rektor Josef Eschlwech schlägt Alarm: Zweieinhalb Monate nach Eröffnung ist die neue Grundschule am Fürholzer Weg immer noch nicht wirklich fertig. In der jüngsten Sitzung des Schulausschusses ist ihm der Kragen geplatzt: "Wir sprechen hier immer von der laufenden Mängelbeseitigung", wetterte er in der jüngsten Sitzung des Grundschulausschusses: "Aber das stimmt nicht - einige Gewerke sind noch gar nicht erbracht." Das Schlimmste dabei: "Ich kann die Sicherheit der Kinder nicht gewährleisten", warnte Eschlwech.

Konkret geht es um die Eingangstür: Weil die Fassadenverkleidung nicht fertig ist, können die Elektroarbeiten für die automatische Tür und die Kamera nicht in Angriff genommen werden. Damit funktioniert auch das Sicherheitskonzept nicht, das inzwischen in den meisten Schulen üblich ist: Klingelt jemand, schaut die Sekretärin über die Kamera nach, wer vor der Tür steht und betätigt erst dann den Türöffner. Weil das noch nicht möglich ist, blieb die Tür unverschlossen. Andernfalls müsste die Sekretärin bis zu 50 mal am Vormittag aus dem ersten Stock zum Eingang und zurück in ihr Büro laufen, erklärte Eschlwech. Demnächst werde aber genau das der Fall sein: Wegen der sinkenden Temperaturen könne er die Tür nicht mehr auflassen, so der Schulleiter. Von einer "massiven Beeinträchtigung" sprach auch Bauamtsleiter Michael Schöfer: "Das ist nicht hinnehmbar." Das Eingangsproblem ist freilich nicht das einzige, was Eschlwech stört: "Wo soll ich anfangen und wo aufhören?", fragte der Rektor, als sich Norbert Manhart (Grüne) nach den Beeinträchtigungen erkundigt hatte. Probleme mache auch die Türe von der Regenpausenhalle zur Tiefgarage: "Die ist falsch eingebaut".

Zuvor hatte Sebastian Lindinger vom Projektsteuerungsbüro "Drees & Sommer" von "teilweise sehr schleppend" verlaufenden Restarbeiten und teils mangelhaften Leistungen einiger Firmen berichtete, was wiederum Verzögerungen zur Folge hat. Es gebe "ein paar Firmen, die uns Schwierigkeiten bereiten", so der Projektmanager, der aber auch versicherte: "Wir schauen da nicht untätig zu". Dabei zieht die Projektleitung an einem Strang mit der Bauleitung, die inzwischen wieder personell aufgestockt wurde. Trotzdem werden laut Lindinger bis zum Jahresende nicht alle ausstehenden Restleistungen und Mängelbeseitigungen zu schaffen sein. "Ein paar Themen werden wir schon ins Jahr 2017 mit reinnehmen." Der Schulhof wird aber voraussichtlich bis Weihnachten fertig, weitere Arbeiten an Außenanalgen ziehen sich dagegen nach jetzigem Stand bis ins Frühjahr.

Die Kosten pendeln sich laut Lindinger ein und liegen nach wie vor bei 18 Millionen Euro für den Komplex, der neben dem Unterrichts- auch ein Mensa- und Ganztagsgebäude umfasst. Noch immer nicht einberechnet sind allerdings die Ausgaben für einen Wasserschaden und für die Bauzeitverlängerung. Die Firmen haben bisher Mehrkosten von etwa 800 000 Euro angemeldet, für die aber möglichst die dafür Verantwortlichen aufkommen sollen. Ebenfalls außen vor sind in der Kostenaufstellung die Folgen des Vermessungsfehlers. An die Versicherung wurde 850 000 bis 950 000 Euro als Kostenschätzung gemeldet. Der Vermessungsfehler durch ein Fachbüro hatte dazu geführt, dass die Schule fast einen halbe Meter zu tief im Boden liegt.

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