Neufahrn:Seniorenwohnprojekt wird voran getrieben

Von Birgit Grundner, Neufahrn

Das von langer Hand vorbereitete Seniorenwohnungsprojekt an der Bahnhofstraße in Neufahrn im Landkreis Freising wäre fast in letzter Minute geplatzt: Der Antrag von Markus Funke (Freie Wähler), die Planungen einzustellen und einen neuen Standort zu suchen, bekam im Bauausschuss 5:5 Stimmen. Bei Stimmengleichheit gilt ein Antrag als abgelehnt. Allerdings bekam die Verwaltung den Auftrag, die Pläne noch einmal "baulich zu optimieren".

Gebaut werden soll auf dem ehemaligen Brandmeier-Grundstück gegenüber dem Ärztehaus. Das Areal ist nur 12,5 Meter breit und 56,5 Meter lang und umgeben von Gebäuden. Damit die Abstandsflächen eingehalten werden können, wird der Kopfbau des Gebäudekomplexes direkt und in gleicher Höhe an den südlich angrenzenden Block angebaut und bekommt nach jetzigen Planungen eine etwas eigenwillige Giebelform. In diesem Gebäude soll sich neben Wohnungen eine Gemeinschaftseinrichtung befinden - als Treffpunkt für die Bewohner oder für Familienfeiern. Hinter dem Kopfbau sind drei niedrigere Rückgebäude - getrennt durch Innenhöfe - vorgesehen. Insgesamt sollen zwölf altengerechte und barrierefreie Wohnungen für Senioren mit schmalem Geldbeutel entstehen.

Die Baukosten bezifferte Bauamtsleiter Michael Schöfer auf 2,86 Millionen Euro. Allerdings sei mit einem Zuschuss von 30 Prozent aus dem Kommunalbaupakt zu rechnen. Sowohl die Kosten als auch die architektonische Lösung kritisierte Ozan Iyibas (CSU). "Die Asymmetrie zur Straße hin" fand Florian Pflügler (ÖDP) "nicht glücklich", und Christian Meidinger (Grüne) gefiel das ebenfalls "nicht so richtig". An der "asymmetrischen Grundform" werde "kein Weg vorbeiführen", betonte Schöfer. Schließlich wolle man das "maximale Volumen" herausholen.

Dass das Straßenbild "verschandelt" würde, fürchtete Burghard Rübenthal (CSU). "Drei Fragezeichen" setzte er wegen der Kosten hinter das Vorhaben. Denn auf die Wohnfläche umgerechnet seien es 5824 Euro pro Quadratmeter. Das entspreche nicht der Marktlage und sei dem schmalen Grundstück geschuldet, bekräftigte Funke. Besser wäre es, ein anderes Grundstück für altengerechtes Wohnen ins Auge zu fassen. Für eine zügige Umsetzung machte sich Ulla Schablitzki (SPD) stark. " Man habe über das Grundstück lange diskutiert, meinte Florian Pflügler: Da sei es jetzt "nicht sinnvoll, das fallenzulassen". Nach dem Patt in der Abstimmung wird nun an der Bahnhofstraße weiter geplant.

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