Mit dieser jüngsten Abholzaktion hat sich der Neufahrner Bauamtsleiter Michael Schöfer sprichwörtlich einen Schiefer bei der Bevölkerung und im Gemeinderat eingezogen. Der Säge zum Opfer gefallen ist nämlich ausgerechnet eine Hecke samt einiger Bäume, für deren Erhalt sich die Neufahrner Gemeinderäte noch vor wenigen Monaten stark gemacht hatten. Konkret geht es um die Bepflanzung südlich des alten Sportplatzes.
Dort soll nächstes Jahr ein neuer Kindergarten gebaut werden und bei der Gelegenheit wird auch ein Fuß-und Radweg entlang des Geländes angelegt. Bewusst hatte sich der gemeindliche Bauausschuss hier für eine schonende Variante entschieden, die den Erhalt von bestehenden Hecken und Bäumen vorsah. Jetzt aber haben die Bauhofmitarbeiter trotzdem alles abgeholzt.
Bauamtsleiter Michael Schöfer verteidigte seine eigenmächtige Anordnung in der jüngsten Gemeinderatssitzung mit dem schlechten Zustand einiger Bäume und den anstehenden Bauarbeiten, die mit Hecke nicht möglich wären. "Komisch" fand dieses Argument in der jüngsten Gemeinderatssitzung aber nicht nur Gerhard Michels von der CSU. "Wir hatten einen Beschluss, und jetzt wurde er einfach von der Verwaltung aufgehoben", ärgerte sich auch Markus Funke (FDP): "Wenn das ein Privater täte!"
Dann würden Ersatzpflanzungen verlangt, konterte Schöfer und die werde auch die Gemeinde selbst vornehmen. Selbst wenn seit dem Beschluss zum Erhalt der Hecke wirklich neue Erkenntnisse vorgelegen hätten, könne man trotzdem nicht einfach vollendete Tatsachen schaffen, schimpfte allerdings auch Josef Eschlwech (Freie Wähler). Bürgermeister Franz Heilmeier (Grüne) räumte schließlich ein, dass es wohl tatsächlich besser gewesen wäre, die Abholzaktion zu stoppen und die Angelegenheit erst noch einmal dem Ausschuss vorzulegen.