Neues Schuljahr:Start in aller Gelassenheit

Personalsituation an den Grund- und Mittelschulen ist mit 634 Fachkräften "sehr gut" ausgestattet. Ganztagsklassen decken Bedarf laut Schulamt fast zu 100 Prozent

Von Thomas Daller, Erding

Das Schulamt sieht dem Beginn des neuen Schuljahres gelassen entgegen: Der Lehrermangel scheint vorerst behoben. Es sind nicht nur alle Stellen besetzt, sondern auch die mobile Reserve hat zu ihrem normalen Kontingent von 756 Stunden noch eine zusätzliche Kapazität von 80 Stunden bekommen. Die durchschnittliche Schülerzahl in den Klassen liegt an den Grundschulen unter dem oberbayerischem Vergleichswert, an der Mittelschule nur geringfügig darüber.

Schulamtsdirektorin Marion Bauer und ihr Stellvertreter Robert Leiter gaben bei einem Pressegespräch die aktuellen Entwicklungen an Grund- und Mittelschulen bekannt. An den 31 Grundschulen im Landkreis ist die Zahl der Schüler um 1,7 Prozent auf 4936 gesunken. An den zehn Mittelschulen hat sich die Zahl der Schüler bei 2346 marginal um 0,6 Prozent gesteigert.

"Große Veränderungen gibt es nicht", sagte Leiter im Hinblick auf die Ganztagesklassen. Die Betreuungssituation sei im Landkreis mit gebundenen und offenen Ganztagesklassen sowie mit der Mittagsbetreuung zu fast 100 Prozent versorgt. Forstern sei heuer neu bei den Ganztagesklassen eingestiegen, zwei Drittel der Schüler hätten sich für die offene Ganztagesklasse entschieden. Bei den gebundenen Ganztagesklassen gingen Finsing und Wartenberg nun in das zweite Jahr. Derzeit gibt es etwas mehr Schulstandorte, die offene Ganztagesklassen anbieten als gebundene Ganztagesklassen.

Neues Schuljahr: Schulamtsdirektorin Marion Bauer ist mit der Ausgangssituation zum Schuljahresbeginn sehr zufrieden.

Schulamtsdirektorin Marion Bauer ist mit der Ausgangssituation zum Schuljahresbeginn sehr zufrieden.

(Foto: Renate Schmidt)

Die Zahl der Schüler mit Migrationshintergrund hat sich im Landkreis im Vergleich zum Vorjahr um 13 junge Leute erhöht. Der Anteil liegt nun bei 1632, das entspricht 22 Prozent. Im Grundschulbereich habe die Regierung von Oberbayern dafür zusätzliche Lehrerstunden bereitgestellt. Damit wurden zwei zusätzliche Klassen an der Grundschule Klettham gebildet, um die Schülerhöchstzahl von 25 bei einem Migrationsanteil von mehr als 50 Prozent zu gewährleisten.

Für Deutschfördermaßnahmen werden nach Angaben des Schulamts im Landkreis Erding im kommenden Schuljahr 260 Lehrerstunden zur Verfügung gestellt. Die Schulen haben die Möglichkeit, die Deutschkenntnisse von Kindern und Jugendlichen in kleinen Gruppen zu fördern. Insgesamt seien für 993 Kinder und Jugendliche mit Migrationshintergrund Deutschfördermaßnahmen eingerichtet worden. Erneut werden in diesem Schuljahr an der Mittelschule Altenerding und an der Mittelschule Taufkirchen Übergangsklassen für Schüler mit fehlenden oder sehr geringen Deutschkenntnissen eingerichtet. In Altenerding gibt es zwei Übergangsklassen, in Taufkirchen eine. "Die Schulen haben Zeit, sich auf die Kinder einzustellen", sagte Schulamtsdirektorin Bauer.

Neues Schuljahr: Schulrat Robert Leiter freut sich über das wachsende Ganztagesangebot, das den Bedarf nahezu decke.

Schulrat Robert Leiter freut sich über das wachsende Ganztagesangebot, das den Bedarf nahezu decke.

(Foto: Renate Schmidt)

Für die Inklusion von Kindern mit sonderpädagogischem Förderbedarf gibt es die bereits bestehenden Profilschulen Inklusion. Dabei handelt es sich um die Grundschule am Grünen Markt in Erding, die Grundschule Dorfen Nord und die Mittelschule Taufkirchen. Darüber hinaus werden an anderen Schulen bedarfsgerecht zusätzliche Lehrerstunden zur Einzelinklusion zur Verfügung gestellt. Außerdem habe sich die am Schulamt eingerichtete Beratungsstelle Inklusion bewährt.

Nachdem es im Frühjahr dieses Jahres wegen einer Grippewelle vorübergehend zu einem akuten Lehrermangel gekommen war, ist man im kommenden Schuljahr besser auf Engpässe vorbereitet. Die Personalsituation an den Grund- und Mittelschulen sei mit 634 Fachkräften "sehr gut" , sagte Schulamtsdirektorin Bauer. Es herrscht jedoch eine hohe Fluktuation, weil viele Lehrer aus Niederbayern und der Oberpfalz in den Landkreis Erding kommen und auf Antrag dann wieder in ihren Heimatregierungsbezirk zurück versetzt werden. "Das ist ein bisschen eine Besonderheit in unserem Landkreis", erläuterte die Schulamtsdirektorin. Neu in den Landkreis Erding gekommen sind 73 Lehrkräfte.

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