Neues Rathaus:Endlich entschieden

Das neue Fahrenzhausener Rathaus wird neben dem alten gebaut. Die Gemeinde zahlt dafür künftig Erbpacht an die Kirche

Von Alexandra Vettori, Fahrenzhausen

Lange hat es gedauert, bis feststand, wohin das neue Fahrenzhausener Rathaus kommen soll, jüngst hat der Gemeinderat nun entschieden: Es wird direkt neben dem alten Rathaus im Dorfkern an der Bundesstraße 13 stehen. Unumstritten war der Beschluss aber nicht, was am Abstimmungsergebnis abzulesen ist: Elf Gemeinderäte waren für den beschlossenen Standort, fünf dagegen.

Grund für die unterschiedlichen Positionen ist die Tatsache, dass der jetzt beschlossenen Rathausstandort kein gemeindeeigenes Grundstück ist, sondern eines der Fahrenzhausener Kirchenstiftung. Die Befürworter einer gemeindeeigenen Lösung kritisierten deshalb vor allem die Erbpacht, die künftig von der Gemeinde an die Kirche zu zahlen sein wird. Ein weiteres Argument dagegen war, dass auch die beiden Gemeindegrundstücke, die in Frage gekommen wären, im Ortszentrum an der Bundesstraße 13 liegen, aber eben einige hundert Meter weiter in Richtung Großnöbach.

Bürgermeister Johann Stadlbauer (Freie Bürgerliste), der zu den Befürwortern des jetzt beschlossenen Standortes gehörte, ist mit dem Abstimmungsergebnis jedenfalls sehr zufrieden. Für ihn sei ausschlaggebend gewesen, dass die an das Kirchengrundstück anschließende Fläche, die im Besitz der Gemeinde ist, jetzt für ein weiteres dringend benötigtes Projekt frei sei, nämlich ein Betreutes Wohnen für Senioren. "Da ist es auch wichtig, dass das direkt am Ortszentrum liegt", so Stadlbauer. Außerdem könne man durch die Nähe von Rathaus, Schule, Pfarrheim und Mehrzweckhalle Stellplätze sparen.

Seit April 2017 überlegt der Gemeinderat, wie groß das neue Rathaus werden muss und wohin es gebaut wird. Auch ein Arbeitskreis ist dafür gegründet worden, der Unterstützung von einem Planungsbüro hatte. Erarbeitet wurde ein Raumprogramm, das die nötige Rathausfläche auf knapp 1000 Quadratmeter festlegt. Die geschätzten reinen Baukosten belaufen sich auf 2,5 Millionen Euro. "Teurer wird es aber schon, da kommen Außenanlagen und Honorare dazu", betonte Bürgermeister Stadlbauer. Er ist mit der jetzt getroffenen Entscheidung zufrieden. "Die ganze Sache hat sich zwar hingezogen, aber es war wichtig, dass wir uns Gedanken gemacht haben", sagte er nach der Sitzung.

CSU-Gemeinderätin Monika Hermann, die zu den Befürwortern des gemeindlichen Grundstücks als Rathaus-Standort gehörte, beantragte eine wie auch immer geartete Bürgerbeteiligung an der Entscheidung. Das aber lehnte die Mehrheit im Gemeinderat ab. Wie hoch die Erbpacht ist, welche die Gemeinde nun erst einmal für 75 Jahre an die Fahrenzhausener Kirchenstiftung zahlt, das wurde im öffentlichen Teil der Sitzung nicht verraten. Unterdessen ist bereits ein Büro mit der Durchführung eines Architektenwettbewerbs beauftragt. Die Planer können sich bewerben, daraus werden drei bis vier Büros ausgewählt, die Entwürfe für das Rathaus anfertigen. Bis dann am Ende eine Jury den Sieger kürt, wird es wohl fünf bis acht Monate dauern. Was auf dem Gemeindegrundstück konkret gebaut wird, damit wird sich der Gemeinderat in einer der nächsten Sitzungen eingehend beschäftigten.

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