Neues Projekt:"Das wird ein Superding"

Einkaufszentrum, Hotel, Parkhaus: Die Arndt Zauritz GmbH will 45 bis 50 Millionen Euro im Gewerbegebiet Schwaig investieren

Matthias Vogel

Normalerweise grinst Fußballstar Michael Ballack für "Travel24" in immer gleicher Art von der Mattscheibe. Reisen sollen so besser verkauft werden. Jetzt macht das Leipziger Unternehmen aber noch etwas anderes, erweitert die Palette seiner Geschäftsfelder: Eine Hotelkette soll es sein, und eines von bundesweit 25 Gästehäusern wird im Gewerbegebiet Schwaig entstehen. Der Gemeinderat votierte am Dienstag einstimmig für den Bauantrag der Investorin, der Arndt Zauritz Immo Invest und Unternehmensverkauf GmbH.

Der Mietvertrag mit "Travel24" steht, auch der mit einem Münchner Gastronomen, der mit einem Konzept, das Cafê, Launch und Restaurant vereint, das gleichzeitig geplante Einkaufszentrum beleben soll. Im Bauumfang ist auch ein Parkhaus enthalten. "Das Gesamtvolumen liegt zwischen 45 und 50 Millionen Euro", sagt Arndt Zauritz, Geschäftsführer der Investorin. Noch befinde sich sein Unternehmen im Prozess der Preisfindung, doch bis Ende Februar rechne er mit einer Baugenehmigung. "Und dann geht's auch schon los." Das Parkhaus soll bis Ende dieses Jahres stehen, das Hotel bis Ende 2013.

Was so plötzlich daherzukommen scheint, ist schon länger geplant. Die Gemeinde Oberding sucht für das Gewerbegebiet im Ortsteil Schwaig schon seit Jahren ein Einkaufszentrum. "Da gibt's ja nur ein paar Döner-Stände, sonst nichts. Die mittlerweile 3500 Beschäftigten brauchen dringend etwas, wo sie auch einmal abschalten können", sagt Oberdings Bürgermeister Helmut Lackner (CSU) über das Großprojekt an der Eichenstraße neben dem Verkehrskreisel. Er denke da auch gerade an das im Gewerbegebiet angesiedelte Schulungszentrum. "Die haben auch schon oft gesagt: 'Wenn nur irgendetwas da wäre.'"

Das Hotel wird 225 Zimmer mit insgesamt 450 Betten haben. Reicht diese Kapazität eines Tages nicht mehr aus, kann auf das drei Obergeschosse zählende Gebäude noch aufgestockt werden. "Das wären dann noch einmal 75 zusätzliche Zimmer", sagt Arndt Zauritz. Im Einkaufszentrum sollen natürlich Lebensmittelgeschäfte einziehen, aber auch anderer Handel und Dienstleister sollen ihren Platz finden. "Da sind wir mit der Verpachtung aber noch nicht so weit", sagt der Geschäftsführer. Bezüglich der "Lebensmittler" gebe es ein kleines Problem. Gemäß Landesentwicklungsplan darf die Verkaufsfläche von Supermärkten in ländlichen Gegenden 800 Quadratmeter nicht überschreiten. "Die Interessenten wollen mehr", so Zauritz.

Seine Vorfreude auf das Projekt trübt das nicht. "Das wird ein Superding", sagt er. Die energetische Versorgung des Komplexes soll nach modernstem Stand der Technik erfolgen. Auf dem Dach ist eine Photovoltaikanlage geplant mit 16 000 Quadratmetern Kollektorfläche. "Zudem wollen wir Erdwärme nutzen", sagt Zauritz. Auch optisch sei das Projekt ein Highlight. Das erwünschte Farbkonzept für die Fassade werde gerade mit der Luftfahrtbehörde besprochen.

Für Lackner ist die bessere Versorgung der vielen Beschäftigten das Ziel, Zauritz denkt auch an die Gäste des Zwei-Sterne-Hotels. "Gerade wenn du in dieser Kategorie buchst, gibt es nichts Schlimmeres, als wenn um das Hotel herum nichts ist." Offenbar soll kein Wunsch offenbleiben, Helmut Lackner spricht von Events, die in dem Einkaufszentrum stattfinden werden und von einer Bowlingbahn.

Lackner nennt den Komplex einen "ganz, ganz wichtigen Mosaikstein" für sein Gewerbegebiet. Und Zauritz? Der weiß um das sehr sportliche Ziel, bis Ende 2013 fertig sein zu wollen. "Na und? Die Welt lebt von den Verrückten, ergänzt wird sie durch die Normalen und die Kleinkarierten."

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