Neue Lehrplankonzeption:Guter Start des neuen G 9

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Der Bedarf an Lehrkräften ist in allen drei Gymnasien im Landkreis gedeckt

Von Zoë Kögler, Landkreis

Der Schulanfang für die Fünftklässler der drei Gymnasien im Landkreis ist gut verlaufen. Das ist das allgemeine Fazit der Direktorate der Schulen. Der Bedarf an Lehrkräften ist ebenfalls an allen drei Gymnasien gedeckt. Für die Fünftklässler in diesem Jahr ist neu, dass sie wieder neun Jahre bis zum Abitur haben. Dreizehn Jahre nachdem das G9 abgeschafft wurde, ist es zum Schuljahr 2017/2018 wieder eingeführt worden.

"Die Resonanz bei Eltern und Schülern ist gut", sagt Christina Christiano, stellvertretende Schulleiterin des Gymnasiums Dorfen, über die Wiedereinführung des neunjährigen Gymnasiums. Die Stimmung sei sehr positiv. Im Zuge der Neuerungen würde der Lernstoff anders verteilt werden. Die Lehrpläne würden dadurch entzerrt und für die einzelnen Schwerpunkte bliebe mehr Zeit. Neue Gebiete, für die zuvor kein Platz war, könnten auch dazukommen, berichtet Christiano. In der fünften Klasse gebe es aber wenig Unterschiede zum bisherigen Lehrplan, sagt Helma Wenzl, Schulleiterin des Anne-Frank-Gymnasiums in Erding. Der neue Lehrplan beruht auf der Konzeption des LehrplanPLUS. Hierbei soll den Schülern nicht nur Wissen vermittelt werden, sondern ebenfalls Kompetenzen, mit denen sie Alltagsprobleme lösen können. Wenzl sieht hierin einen Perspektivwechsel. Es ginge darum, was Kinder anwenden könnten. Für die Fünftklässler sei diese Lehrplankonzeption nichts Neues, denn sie würden sie bereits aus der Grundschule kennen, wo sie bereits angewendet werde, sagt sie.

Auch Regine Hofmann, stellvertretende Schulleiterin des Korbinian-Aigner-Gymnasiums in Erding, spricht von einem sehr guten Start. "Die Eltern und Schüler realisieren erst langsam, dass die Kinder ins G9 kommen", sagt sie. Was sich ändern würde, sei, dass die Kinder auf jeden Fall bis zu achten Klasse keinen Nachmittagsunterricht haben würden, eventuell sogar bis zur neunten. Genau lasse sich das noch nicht sagen, da die Lehrpläne noch in der Erarbeitungsphase seien. Hofmann hofft, dass der Lehrplan für die sechste Jahrgangsstufe bald kommt. Für sie würde es aber reichen, wenn sie die im zweiten Schulhalbjahr bekämen.

Während in anderen Bundesländern außerdem fehlende Lehrkräfte zu beklagen sind, ist Bayern davon weniger betroffen. Am Korbinian-Aigner-Gymnasium sei der Lehrerbedarf "eigentlich gut gedeckt", erklärt Hofmann. Wünschenswert seien allerdings mehr feste Lehrer. Zurzeit hätten sie viele Referendare. In Dorfen habe man einen Mangel an Kunst- und Musiklehrkräften gehabt, sagt Christiano. "Sehr kompetente Fachkräfte haben das Defizit aber aufgefangen." Diese Fachkräfte seien aus der Musikhochschule und der Kunstakademie. So können sowohl der Pflichtunterricht als auch der Wahlunterricht abgedeckt werden. Obwohl sie in Geschichte und Deutsch keinen Mangel hätten, könne man hier dennoch mehr Lehrkräfte brauchen. Am Anne-Frank-Gymnasium habe es dagegen einen Mangel an Lehrern für Deutsch, katholische Religion und Englisch gegeben, erklärt Wenzl. Das seien allerdings keine Fächer, bei denen struktureller Mangel herrsche. Sie seien bei Ausfällen vor großen Herausforderungen gestanden.

Während Grundschulen ihre Lehrkräfte vom Schulamt zugewiesen bekämen, würde Gymnasien vom Ministerium ein Budget zugewiesen. Um die Lehrkräfte müssten sie sich dann selbst kümmern, erklärt sie. Insbesondere bei kurzfristigen Ausfällen sei das schwierig. Einen Tag vor Schulbeginn sei ihnen beispielsweise eine Referendarin ausgefallen. "Es war schwierig, aber wir haben es hinbekommen", sagt Wenzl.

© SZ vom 23.09.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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