Neue Laichgewässer:Mehr Schutz für die Gelbbauchunke

Ohne Wasser kann die Gelbbauchunke nicht leben, denn dort legt sie ihren Laich ab, dort entwickeln sich ihre Larven. Ursprünglich war die Unke mit der auffälligen schwarz-gelben Musterung in Bach- und Flussauen heimisch, die sind jedoch in ursprünglicher und nicht begradigter sowie befestigter Form kaum noch zu finden. So ist sie auf Traktorspuren, Pfützen und kleine Wassergräben ausgewichen, immer mit dem Risiko, dass diese austrocknen und der Unken-Nachwuchs stirbt. Aus dem Grund ist die Gelbbauchunke streng geschützt und deshalb versuchen Tierschützer auch, Waldbesitzer und Landwirte für die Bedürfnisse der Unken zu sensibilisieren.

Dazu nimmt der Landkreis Freising mit dem Bund Naturschutz am Projekt "Allen Unkenrufen zum Trotz" teil. Das Projekt findet in sechs oberbayerischen Landkreisen statt, 670 000 Euro werden in fünf Jahren in verschiedene Maßnahmen gesteckt, um die Bestände der Gelbbauchunke bis 2021 zu erhöhen. Dazu werden neue Laichgewässer geschaffen, Biotope verbessert und vernetzt, um eine Unkenwanderung zu ermöglichen.

Erfreulich für den Landkreis Freising ist, dass sich in Wolfgang Gerlach aus Nandlstadt ein passionierter Umweltschützer in das Projekt eingeklinkt hat. Denn Gerlach und sein junger Helfer, der neunjährige Jonathan Kroier, haben das Landratamt auf eine Besonderheit aufmerksam gemacht. Heuer haben die Gelbbauchunken in einem von Gerlach angelegten Kleingewässer in der Nähe von Nandlstadt sogar ein zweites Mal abgelaicht. Gewöhnlich geschieht dies nur zwischen Ende April und Anfang Juli. Gerlach ist im Landratsamt kein Unbekannter. Vor allem seinem jahrzehntelangen Engagement ist es zu verdanken, dass sich eine kleine Population von Gelbbauchunken im Freisinger Land erhalten hat und vermehrt. Waldbesitzer und Landwirte können hier mithelfen. Gelbbauchunken brauchen sonnige, flache Gewässer, die Wasser halten, bis aus den Larven Hüpferlinge geworden sind.

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