Neue Kurse im Integrationszentrum:Erleichterung im Alltag

Das Dorfener Zentrum für Integration startet im Frühjahr mit neuen Kursen und Angeboten. Die Unterstützung der Deutschlehrer und des Vereins gehen weit über die Sprachvermittlung hinaus

Von Antonia Steiger, Dorfen

Das Dorfener Zentrum für Integration und Familie (DZIF) weitet sein Angebot an Deutschkursen aus. Im Frühjahr bietet das Zentrum ohnehin wieder neue Kurse für Anfänger und Fortgeschrittene an, wie es in einer Pressemitteilung heißt. Jetzt könnten auch noch Deutschkurse am Samstag und ein Deutsch-Intensivkurs dazukommen - falls das Interesse vorhanden ist. Das wird im Moment überprüft. Interessenten können sich unter info@dzif.info melden.

68 Frauen und Männer aus 46 Ländern besuchten Ende des vergangenen Jahres die Deutschkurse in der Siemensstraße 11 in Dorfen. Sie werden unterrichtet von sieben zertifizierten Deutschlehrern und -lehrerinnen. Für die neuen Kurse, die im Frühjahr starten, seien bereits 25 Interessenten vorgemerkt, es ist aber noch Platz für weitere Teilnehmer. Wer sich für einen Anfänger- oder Fortgeschrittenenkurs interessiert, kann sich online unter www.dzif.info informieren. Das Angebot richte sich an Privatpersonen, aber auch an Dorfener Unternehmen, die Fachkräfte aus dem Ausland "rekrutieren und sprachlich fit machen möchten", wie es weiter heißt. "Wir bieten weit mehr als Sprachkurse", teilt dazu Dorette Sprengel mit, die dem dreiköpfigen Vorstand des gemeinnützigen Vereins angehört. Das soziale Engagement des Vereins gehe sehr viel weiter. "Wir beraten und unterstützen bei Kontakten mit den Ämtern und beim Besorgen der nötigen Unterlagen für die Kurse."

Sprache ist der Schlüssel zur Integration, so lautet das Motto des Vereins. Damit möglichst viele Menschen an den Kursen teilnehmen können, gibt es Abendkurse für diejenigen, die tagsüber beruflich verhindert sind. Wer in Dorfen eine Arbeit sucht, dem hilft das DZIF auch mit einer kleinen Jobbörse. Wer kleine Kinder bis drei Jahren hat und vormittags Deutsch lernen möchte, kann eine Kinderbetreuung in Anspruch nehmen. Das bietet das DZIF eigenen Aussagen zufolge als "einziger Kursträger für Integrationskurse im gesamten Landkreis" an, wie es auf der Homepage heißt. Es sei für die Eltern kleiner Kinder besonders wichtig, Deutsch zu lernen, "um später die Kinder bei den Hausaufgaben unterstützen zu können".

In den kommenden Wochen legen wieder Teilnehmer von drei Kursen ihre Prüfungen zum Sprachniveau B1 und B2 ab. Die Absolventen können sich einfach und zusammenhängend über vertraute Themen äußern und oder ein normales Gespräch mit Muttersprachlern führen. Wer ein international anerkanntes Sprachzertifikat erwerbe, habe es leichter im Alltag, am Arbeitsplatz und auf dem Amt.

Die Kosten für die Kurse sind vom Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) festgesetzt. Das BAMF übernimmt demnach meist fünfzig Prozent, in einigen Fällen auch die gesamten Kosten. In vier Fällen werden derzeit Geflüchtete, deren Sprachkurs nicht gefördert wird, von Dorfener Paten unterstützt, die den Sprachkurs bezahlen. Weil weder Landkreis noch Stadt Sprachkurse für nicht anerkannte Geflüchtete finanzierten, seien diese Patenschaften "besonders wertvoll", teilt das DZIF mit. Zusätzlich hat das DZIF in den vergangenen Jahren auch eine Hausaufgabenbetreuung angeboten, wegen Corona liegt das Projekt derzeit jedoch auf Eis.

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