Nandlstadt:Die Geheimnisse des Grünen Tees

Nandlstadt: Eigene Erfahrungen haben Tanja Hohenester dazu bewogen, sich mit der medizinischen Wirkung von Grüntee zu befassen.

Eigene Erfahrungen haben Tanja Hohenester dazu bewogen, sich mit der medizinischen Wirkung von Grüntee zu befassen.

(Foto: Marco Einfeldt)

Tanja Hohenester aus Nandlstadt wird als Vorbildunternehmerin des Jahres 2019 ausgezeichnet

Von Henrike Schulze-Wietis, Nandlstadt

Madeira, Mallorca, Malediven, Nandlstadt. Zugegeben, diese Aufzählung findet man wohl eher selten in Reiseführern. Dafür aber in der Vita der "Vorbildunternehmerin 2019", Tanja Hohenester. 13 Jahre lang reiste sie als Reiseleiterin für Thomas Cook und TUI und als Managerin der Luxushotellerie zu den traumhaftesten Stränden und begleitete VIPs, hochrangige Geschäftsleute und sogar Royals auf ihren Reisen. Bis sie zurück in ihre bayerische Heimat fand und sich selbständig machte: Mit ihrem Nahrungsergänzungsmittel Tigovit aus Grünteeextrakt hat sich die gebürtige Nandlstädterin auf das Wohlbefinden von Frauen spezialisiert und führt damit nun im kleinen Nandlstadt ein erfolgreiches Start-up.

"Grüner Tee ist das Wunderheilmittel der Natur. Er kann unser Immunsystem stabilisieren, den Blutdruck senken, Entzündungen stoppen und ungehindertes Wachstum im Körper von beispielsweise Krebszellen hemmen", verspricht die Unternehmerin, während sie die kleinen, dunkelgrünen Kapseln aus ihrer Verpackung holt. Seit mehr als 4000 Jahren werde in China grüner Tee getrunken und zu medizinischen Zwecken verwendet. Sein gesundheitsfördernder Inhaltsstoff EGCG ( Epigallocatechin-3-Gallat) sei für die positive Wirkung zuständig. "Weltweit gibt es über 100 klinische Studien zu dem Wirkstoff", so Hohenester.

Nachdem sie selber die Diagnose eines Myoms, das ist ein gutartiger Tumor im Uterus, erhalten hatte, hatte sie sich nach alternativen Therapien erkundigt, um einer Operation aus dem Weg zu gehen. Dank des EGCG habe sie das Myomwachstum stoppen und reduzieren können. Nach der erfolgreichen Selbsttherapie entwickelte sie gemeinsam mit Apothekern Tigovits Wirkstoffkombination aus Grünteeextrakt, Vitamin C und Bioperine. Diese ermögliche dem Körper die vierfach höhere Aufnahme des EGCG, als beim einfachen Teetrinken, erklärt die Unternehmerin.

Durch eine Neurodermitiserkrankung in ihrer Jugend sei sie häufig mit Ärztehäusern und starken Therapien konfrontiert worden, wodurch sie schon früh eine Affinität zur Naturheilkunde entwickelt habe. "Ich sehe am Feedback meiner Kundinnen, wie wichtig Alternativen sind. Wir hören mittlerweile wieder mehr auf unseren Körper und entwickeln ein Bewusstsein für ein gesünderes Leben. Man sollte seinem Körper die Möglichkeit geben, die Ursache eines Leidens zu erkennen und natürlich zu behandeln. Es findet gerade ein Umdenken statt", schätzt Hohenester. Sie reise jedes Jahr zur Grünteeplantage in China, von der sie die Rohstoffe für ihr Nahrungsergänzungsmittel erhalte. Diese sei nach deutschem Standard Bio-verifiziert und die Produktion der Kapseln finde in Deutschland statt.

Um die Erforschung der Wirkung fortzuführen, unterstützt Tigovit eine Studie der Charité in Berlin. Die Geschäftsführerin selber hält verschiedene Vorträge zum Grünteekomplex und arbeitet mit Gynäkologen zusammen. Den Hauptsitz ihres Start-ups verlegte sie vor Kurzem von München in ihre Heimat Nandlstadt. Zu ihrem Team von insgesamt fünf Mitarbeitern zählen sowohl ihre Mutter als auch ihre Nachbarin. "Wir haben ein wunderschönes Büro, direkt neben meinem Elternhaus. Ich bin zurück nach Hause gekommen, zu meinen Wurzeln, wo ich loyale Mitarbeiter gefunden habe", so Hohenester.

Der Erfolg ihres Geschäftsmodells wurde in diesem Jahr vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie mit der Auszeichnung zur "Vorbilderunternehmerin 2019" gekrönt. Damit möchte Hohenester andere Frauen motivieren, sich selbständig zu machen.

Momentan arbeite sie an der Etablierung ihres Produktes im Ausland: in den USA habe sie bereits eine Partnerin gefunden, möchte ihre Kundschaft aber auch in Südafrika und dem Mittleren Osten, also Dubai und den Emiraten, ausbauen. "Made in Germany ist eine Marke und kommt dort nicht schlecht an", verrät die Geschäftsführerin. "Made in Nandlstadt" scheint sich ebenfalls zu bewähren, denn für die Zukunft feilt sie bereits an einer neuen Idee: Nahrungsergänzungsmittel aus dem Hopfen der Hallertau.

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