Nandlstadt:Alles viel zu eng

Die Feuerwehr wünscht sich einen 400 000 Euro teuren Erweiterungsbau und zwar so bald wie möglich. So schnell wird es aber wohl nicht gehen, jetzt soll sich erst einmal der Bauausschuss damit befassen

Von Katharina Aurich, Nandlstadt

Die Feuerwehrleute in Nandlstadt haben einen großen Wunsch. In der jüngsten Sitzung des Marktrates präsentierte Kommandant und Gemeinderat Michael Wagensonner einen Antrag zur Errichtung eines Anbaus für das Feuerwehrhaus. Die Ausgaben sollten noch in den Haushalt 2017 eingestellt werden. Davon hielten die Markträte jedoch gar nichts. Bürgermeister Jakob Hartl machte deutlich, dass der wohl 400 000 Euro teure Anbau zu viel koste: "Das können wir uns nicht leisten". Es gebe andere, wichtigere Projekte wie die Erweiterung des Kindergartens oder das Regenrückhaltebecken, die ganz oben auf der Liste der Investitionen stünden.

Wagensonner zog dann nach längerer Diskussion seinen Antrag zurück. Man einigte sich darauf, dass dieses Projekt langfristig geplant werden müsse, "das ist ein Prozess", formulierte es Eberhard Schönegge. Der Bauausschuss des Marktrates wurde beauftragt, sich mit dem Vorhaben zu beschäftigen.

Grund für den kurzfristigen Antrag war offensichtlich die Jahreshauptversammlung der Feuerwehr im Januar, während der zweiter Bürgermeister Jens-Uwe Klein nach Aussage von Kommandant Wagensonner signalisiert hatte, dass die Planungskosten in den Haushalt 2017 eingestellt werden könnten. Aber nur, wenn dem Marktrat auch ein Antrag dafür vorliege. Daher habe er diesen rasch formuliert, erklärte Wagensonner sein Vorgehen. Er schilderte die beengte Raumsituation im Feuerwehrhaus, das im Herbst 1994 bezogen wurde. Damals bot es genug Platz für die 42 Aktiven und drei Einsatzfahrzeuge. Heute seien es 71 aktive Einsatzkräfte und die Wehr habe inzwischen fünf Fahrzeuge. Der Schulungsraum im Feuerwehrhaus sei für 40 Personen ausgelegt, da Nandlstadt jedoch inzwischen eine Stützpunktfeuerwehr sei, kämen auch die Kameraden aus Zolling und Palzing zu Schulungen. Sie säßen dann dicht an dicht auf ihren Stühlen, ohne Tische. Für diese Anlässe sei der Raum viel zu klein, sagte Wagensonner. Außerdem wünschten sich die Kameraden einen eigenen Sportraum. Natürlich würde der Anbau auch mit Eigenleistungen errichtet, betonte der Kommandant. Für die geschilderten Probleme schlug Marktrat Gerhard Betz als kurzfristige Lösung vor, die leer stehende Hausmeisterwohnung im Feuerwehrhaus zu einem Schulungsraum umzubauen. Außerdem gebe es in Nandlstadt eine Dreifachsporthalle, in der die Feuerwehrleute trainieren könnten. Wagensonner hatte außerdem noch beantragt, für die Feuerwehr Baumgarten einen neuen Gerätewagen anzuschaffen. Mit dem geforderten Modell könnten Schläuche mit einer Gesamtlänge von 2000 Metern transportiert werden, um auch abgelegene Gehöfte bei Bränden mit Löschwasser zu versorgen, so der Kommandant. Die Markträte waren grundsätzlich mit dem Kauf einverstanden, allerdings fehlte ein Kostenvoranschlag für das Fahrzeug. Kommandant Wagensonner schätzt die Kosten auf 200 000 Euro, davon würde der Markt 70 000 als staatlichen Zuschuss erhalten. Für die Bewilligung dieser Investition wird Wagensonner nun einen Kostenvoranschlag einholen.

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