Nachruf:Werner Groth ist gestorben

Nachruf: Werner Groth (li.) ist am Sonntag im Alter von 83 Jahren gestorben. Er war begeisterter Sportler, engagierte sich bei den Freien Wählern und gegen die dritte Startbahn.

Werner Groth (li.) ist am Sonntag im Alter von 83 Jahren gestorben. Er war begeisterter Sportler, engagierte sich bei den Freien Wählern und gegen die dritte Startbahn.

(Foto: Marco Einfeldt)

Wenn er von einer Sache überzeugt war, dann ließ sich Werner Groth nicht bremsen. Mit allen ihm zur Verfügung stehenden Mitteln und großem Einsatz kämpfte er, geradlinig, mit offenem Visier. Dabei schonte er weder sich, noch seine Gegner. Ehrenämter waren sein Hobby, wie er einmal selbst sagte. Am Sonntag ist Werner Groth im Alter von 83 Jahren nach kurzer, schwerer Krankheit gestorben.

Der diplomierte Volks- und Betriebswirt kam 1933 in Völklingen zur Welt. 59 Jahre war er mit seiner Frau Irene verheiratet, aus der Ehe entstammen die beiden Söhne Volker und Oliver. Groth arbeitete zunächst als Hauptabteilungsleiter für Aus- und Fortbildung in einem großen Unternehmen, war Arbeitnehmervertreter im Aufsichtsrat, und gründete dann eine eigene Firma für Trainerausbildung und Führungsseminare.

Als er in Hallbergmoos angekommen war und das Rentenalter erreicht hatte, setzte er sich nicht zur Ruhe, ganz im Gegenteil. Zunächst war er kurze Zeit Mitarbeiter bei der Freisinger SZ, doch nur zu berichten, das war ihm zu langweilig. Er wollte etwas bewegen, wollte mitmischen. Er schloss sich den Freien Wählern an, wurde deren Geschäftsführer, organisierte den Bürgermeisterwahlkampf für Klaus Stallmeister und holte mit den Freien Wählern die absolute Mehrheit im Gemeinderat. Er selbst zog ebenfalls in das Gremium ein, wurde Seniorenbeauftragter und Vereinsreferent, und war als solcher maßgeblich am Aufbau des Hallbergmooser Sportparks beteiligt. Seine sportlichen Ambitionen lebte er schon früher als Jugendleiter und Fußballschiedsrichter aus. Nebenbei war er noch viele Jahre in den Prüfungsausschüssen der IHK tätig, war ehrenamtlicher Richter am Arbeitsgericht, wurde Kreisgeschäftsführer der Freien Wähler und organisierte schließlich deren bayernweiten Wahlkampf, der 1998 zum Einzug in den Landtag führte.

Einen Namen machte sich Groth auch als Gegner einer dritten Startbahn am Münchner Flughafen. Er fungierte als Pressesprecher der Hallbergmooser Bürgerinitiative BIF, wurde in den Sprecherrat von "Aufgemuckt" gewählt, war bis zuletzt Schriftführer der Schutzgemeinschaft, war Mitglied im Vorstand der Bundesvereinigung gegen Fluglärm.

Groth war dabei alles andere als konfliktscheu, er mochte keine halben Sachen. Er war einer, der zupackte, der anschob, wenn er ein Amt übernommen hatte. Das zeigte er auch als Vorsitzender des Hallbergmooser Kirchenbauvereins. Die Kirche steht und ist abbezahlt, die Arbeit ist getan.

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