Der Winterdienst am Münchner Airport steht bereit, um auch in der kalten Saison für sichere Starts und Landungen zu sorgen – und setzt dabei auf ein ungewöhnliches Hilfsmittel. Auf den Straßen und Wegen im öffentlichen Bereich des Flughafens kommt sogenanntes Gurkenwasser zum Einsatz: Das salzhaltige Abfallprodukt aus der Gurkenfermentation kommt als Ersatz für Streusalz gegen Eisglätte zum Einsatz. Das erklärt die Flughafen München GmbH in einer Pressemeldung.
Dieses Gurkenwasser ist laut Pressemitteilung Salzwasser, das übrigbleibt, wenn Gurken haltbar gemacht werden. Diese Form der Wiederverwertung eines Abfallprodukts schone die Umwelt und reduziere zugleich den Ressourceneinsatz, weil kein zusätzliches Salz gekauft werden muss.

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Neben dieser originellen Lösung rollen bei Bedarf in der kalten Jahreshälfte mehr als 180 Fahrzeuge aus, um knapp 800 Fußballfelder Flugbetriebsflächen sowie Wege und Straßen zu räumen. Hauptaugenmerk liege aus Umweltschutzgründen weiterhin auf mechanischer Reinigung; nur bei akuter Vereisungsgefahr würden Enteisungsmittel eingesetzt, die kontrolliert gesammelt und entsorgt werden. Pro Schicht sorgen dem Unternehmen zufolge rund 200 Frauen und Männer – viele aus regionalen Landwirtschaftsbetrieben – für reibungslose Abläufe innerhalb und außerhalb des Flughafenzauns.
Auch technisch stellt sich der Winterdienst in diesem Jahr nachhaltiger auf: Erstmals kommt laut Pressemitteilung HVO 100 zum Einsatz, ein erneuerbarer Dieselkraftstoff aus Pflanzenölen und Abfällen, der die Emissionen der Flotte deutlich senke.
Die Winterdienst-Kolonne wird per Wetterradar und Frühwarnsystem alarmiert; bei starkem Schneefall räumen die Teams auch tags und nachts, um die Verkehrsflächen frei zu halten. Vor jedem Start sorgen die „Eisbären“ – Spezialfahrzeuge für Flugzeug-Enteisung – dafür, dass die Maschinen von Schnee und Eis befreit werden, wobei laut Flughafen auch das Enteisungsmittel aufgefangen und großteils recycelt wird.

