Moosinning:Gemeinderat fordert Entschuldigung

Die heftigen Vorwürfe, die Bürgermeisterin Pamela Kruppa (CSU) bei der Nominierungsversammlung am Donnerstag gegen zwei Gemeinderäte ihrer Partei geäußert hat, haben ein Nachspiel. Einer der namentlich Genannten, Georg Brummer, hat am Montag gegenüber der SZ die Anschuldigung vehement zurückgewiesen. Er verlangt eine öffentliche Entschuldigung von Kruppa und behält sich rechtliche Schritte vor. In ihrer Bewerbungsrede hatte die Bürgermeisterin Brummer vorgeworfen, er habe nach einer Gemeinderatssitzung auf einem Parkplatz "wild fuchtelnd" vor ihr gestanden und sie mit den Worten "Di machma fertig" bedroht. "Diese Worte sind in keinster Weise gefallen", betonte Georg Brummer am Montag. Auch von einem "Herumfuchteln" könne keine Rede sein. Dass es nach einer Gemeinderatssitzung zu einem zufälligen Zusammentreffen auf dem Parkplatz gekommen ist, das bestreitet Georg Brummer nicht. Er habe dabei aber als "Mediator zwischen Vorstand und ihr" handeln wollen. Sie habe aber erklärt, dass sie alles richtig mache, so Brummer. Daraufhin habe er das Gespräch beendet und sei zu seinem Auto gegangen. Im Übrigen gebe es einen Zeugen für das Gespräch. Warum Kruppa dieses Anschuldigungen gemacht habe, könne er sich nicht erklären.

Er fühle sich verunglimpft, sagt der 68-Jährige, der schon vor längerem angekündigt hat, nicht mehr für den Gemeinderat zu kandidieren. An diesem Dienstag will er eine Anwaltskanzlei aufsuchen und sich beraten lassen. Der zweite Gemeinderat, dem sie eine ordinäre Beschimpfung vorwarf, war nicht erreichbar. Pamela Kruppa unterlag am Donnerstag dann mit 47 zu 73 Stimmen ihrem parteiinternen Konkurrenten 2. Bürgermeister Manfred Lex. Der Wunschkandidat von Ortsvorstand und Fraktion wird sich nun für die CSU im März 2020 um das Bürgermeisteramt bewerben. Pamela Kruppa, die bereits im April erklärt hatte, erneut als CSU-Bürgermeisterin kandidieren zu wollen, war bis Redaktionsschluss für eine Stellungnahme zu Brummers Aussagen nicht zu erreichen. Sie hat aber schon erklärt, dass sie bei Veranstaltungen am Wochenende viel Zuspruch erhalten habe. Bleibt die Frage, wie und ob Pamela Kruppa nun weitermacht. Ihre Niederlage bei der Nominierung sieht sie jedenfalls so: "Eine parteiinterne Auseinandersetzung spiegelt nicht die Meinung der Bevölkerung wider."

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