Moosinning:Buntstift-Bande muss umziehen

Moosinning: Der kreative farbenprächtige Zaun erinnert noch an die Buntstift-Bande. Die Kinder müssen jedoch umziehen, denn das Gebäude ist laut einem aktuellen Gutachten nicht mehr auf der Höhe der Zeit.

Der kreative farbenprächtige Zaun erinnert noch an die Buntstift-Bande. Die Kinder müssen jedoch umziehen, denn das Gebäude ist laut einem aktuellen Gutachten nicht mehr auf der Höhe der Zeit.

(Foto: Stephan Görlich)

Die AWO-Krippe in Eichenried wird geschlossen. Eine Sanierung lohnt sich laut Gemeinde nicht, weil bauliche Mängel bestehen. In Moosinning gibt es Plätze für die Ein- bis Dreijährigen

Von Regina Bluhme, Moosinning

Die Buntstift-Bande aus Eichenried hat am Donnerstag einen Busausflug ins drei Kilometer entfernte Moosinning gemacht. Die Ein- bis Dreijährigen schauten beim AWO-Kinderhaus Am Fehlbach vorbei. Kommende Woche ziehen sie dorthin um, denn die Krippe der Buntstift-Bande in Eichenried wird geschlossen. Sie befindet sich in der Hausmeisterwohnung der seit Jahren leer stehenden Schule von Eichenried und hätte mit erheblichen Aufwand auf neuesten Stand gebracht werden müssen, wie Bürgermeister Georg Nager (SPD) erklärt. Die Einrichtung Am Fehlbach hatte Platz und so können die Eichenrieder Krippenkinder künftig dort betreut werden. Wie es mit dem Schulhaus-Grundstück weitergeht, dazu wird der Gemeinderat in einem eigenen Workshop beraten.

Die Räume der Buntstift-Bande befinden sich in der umgebauten ehemaligen Hausmeisterwohnung der seit fünf Jahren leer stehenden Schule von Eichenried. Das Gebäude hat schon einige Jahre "auf dem Buckel", so Bürgermeister Georg Nagler. Es wurde regelmäßig der Gebäudetrakt überprüft, das aktuelle Gutachten komme nun zu dem Ergebnis, dass bauliche Mängel bestehen, "die die Standsicherheit erheblich einschränken", wie es in einer Pressemitteilung der Gemeinde heißt. Die Einrichtung, die wie das Haus Am Fehlbach von der Arbeiterwohlfahrt (AWO) geführt wird, werde zum 31. August geschlossen. Dies bedeute jedoch keinesfalls, dass das Gebäude einbruchsgefährdet sei, betont Bürgermeister Nagler. "Aber der technische Aspekt ist nicht mehr auf Höhe der Zeit." In der Pressemitteilung heißt es, die notwendigen Maßnahmen seien "baulich mit einem sehr hohen Aufwand verbunden, der weder aus zeitlichen noch aus wirtschaftlichen Gründen vertretbar ist". Laut Nagler hätte zum Beispiel beim Brandschutz nachgerüstet werden müssen.

Nach einem Gespräch mit den Vorständen des AWO-Kreisverbands war dann klar: Es gibt im Haus in Moosinning Platz für die Betreuung der Buntstift-Bande. Zehn Mächen und Buben im Alter von ein bis drei Jahren und ihre beiden Betreuerinnen sind laut Nagler von dem Umzug betroffen. Alle Kinder, auch die auf der Warteliste, konnten berücksichtigt werden.

Die kurzfristige Schließung der Einrichtung in Eichenried sei keine leichte Entscheidung gewesen, "für eine Schließung gibt es niemals den optimalen Zeitpunkt", sagt Nagler. Zuerst seien die Eltern informiert worden, dann die Öffentlichkeit. Bislang hätten ihn keine negativen Reaktionen der Eltern erreicht. Auch Katja Seibt vom AWO-Vorstand kennt keine Beschwerden. Im Gegenteil, die Eltern hätten die Ankündigung "gut aufgenommen". Das Wichtigste sei, dass die Betreuung der Kinder sicher gestellt ist.

Die Schließung der Schule von Eichenried hatte da für mehr öffentliche Furore gesorgt. Seit 2015 wird im Schulhaus in Eichenried nicht mehr unterrichtet. Die Grundschüler der Ortschaft drücken im drei Kilometer entfernten Moosinning die Schulbank. Lange war über eine Sanierung oder sogar einen Neubau des Eichenrieder Schulhauses diskutiert worden. Es gab lange Diskussionen im Gemeinderat, 500 Unterschriften wandten sich gegen die Schließung - die Mehrheit des Gemeinderats votierte schließlich für die Erweiterung des Schulhauses in Moosinning.

Wie es jetzt mit dem Grundstück in Eichenried weitergeht, soll ein Workshop des Gemeinderats klären. Pläne gibt es genug, von einem Seniorenheim war schon die Rede oder von einem Mehrgenerationenhaus. Georg Nagler würde im Zuge der Planungen gerne ein neues Dorfzentrum entwickeln. Bevor die Sache konkret wird, dürfte noch einige Zeit verstreichen. Bis dahin können Vereine weiterhin die Schulturnhalle nutzen.

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