Moosburg:Vertrauen verloren

Bürgermeisterin Meinelt kritisiert Referent Erwin Köhler massiv

Von Alexander Kappen, Moosburg

Eigentlich war es ein unverfängliches Thema. Es ging darum, einen neuen Vertreter für die Gremien des Zweckverbands Wasserversorgung Isar-Vils zu benennen. Bürgermeisterin Anita Meinelt (CSU), die den Posten bisher bekleidete, war wegen Terminüberschneidungen genauso wie ihr Vertreter Rudolf Heinz (CSU) zuletzt oft verhindert, Moosburg war bei Sitzungen folglich nicht vertreten. Am Montag wählte der Stadtrat deshalb bei vier Gegenstimmen Vizebürgermeister Josef Dollinger (FW) statt Meinelt zum neuen Verbandsrat. Brisanz bekam die Sache allerdings durch den Vorschlag von Jörg Kästl (ÖDP), den Wasser-, Abwasser- und Hochwasserschutzrefenten der Stadt, Erwin Köhler (UMB), als Vertreter zu benennen. Meinelt lehnte das strikt ab. Sie habe kein Vertrauen in Köhler, "weil ich den Eindruck gewonnen habe, dass er gegen die Verwaltung arbeitet", lautete ihr Vorwurf.

Von Köhlers Seite würden "meine Mitarbeiter immer wieder angegriffen, die eine sehr gute, zuverlässige und engagierte Arbeit machen. Das belastet das Vertrauensverhältnis auch zum Bürger massiv", präzisierte Meinelt am Dienstag auf Nachfrage der SZ. Als Referent sei man "aufgerufen, hinter der Verwaltung zu stehen und diese zu unterstützen. Dies ist nicht vorhanden". Näher ins Detail wollte sie nicht gehen.

Köhler wies noch in der Sitzung am Montag "die Vorwürfe auf das Schärfste zurück". Wenn es um Angelegenheiten aus dem Bereich seiner Referententätigkeit gehe, "werde ich regelmäßig außen vor gelassen", beschwerte er sich im Gegenzug. Beim Hochwasserschutz "ist es ein bisserl besser, weil ich einen guten Kontakt zu den Stadtwerken München habe", sagt der UMB-Stadtrat am Dienstag der SZ. Aber beim Wasser und Abwasser müsse er selber schauen, wie er zu seinen Informationen komme. "Ich habe natürlich auch Kontakt zu Bürgern, die Dinge an mich herantragen", so Köhler: "Und wenn ich das klären will und in der Verwaltung nach Unterlagen frage, heißt es, die Bürgermeisterin hat die Herausgabe verboten." Er verstehe das Misstrauen nicht, "schließlich bin ich als Stadtrat doch zur Verschwiegenheit verpflichtet".

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: