Moosburg:Noch viel Redebedarf

Moosburg: Stadtrat und CSU-Vize Rudi Heinz hält die massive Reduzierung der Stellplätze am "Plan" für falsch.

Stadtrat und CSU-Vize Rudi Heinz hält die massive Reduzierung der Stellplätze am "Plan" für falsch.

(Foto: Marco Einfeldt)

CSU sieht Entwürfe zur "Plan"-Umgestaltung nur als Diskussionsgrundlage. Florian Bichlmeier bleibt Vorsitzender

Von Karlheinz Jessensky, Moosburg

Es wird wohl noch viel Wasser die Isar hinunter fließen, bis auf dem dann idyllisch neu gestalteten "Plan" Fontänen aus dem Boden schießen. Aus nur kleinen Löchern übrigens, über denen auch Autos parken können - im Notfall. Oder um die bei der CSU-Jahresversammlung in der Kegelhalle von einigen vermisste Multifunktionalität doch noch zu gewährleisten. Der "Plan" beschäftigte die Gemüter in der Versammlung hörbar mehr als die anstehenden Vorstandsneuwahlen. Deren Ergebnis: Vorsitzender Florian Bichlmeier und seine beiden Stellvertreter Elke Halmen und Rudi Heinz wurden in ihren Ämtern bestätigt. Neuer weiterer Stellvertreter wurde Lorenz Huber.

Bürgermeisterin Anita Meinelt bezeichnete in ihrem Bericht den Siegerentwurf für die Neugestaltung des "Plans" trotz "schöner Fontänenlandschaft" - an anderer Stelle sagte sie, es handle sich nicht um Wasserspiele - nur als Basis für weitere Diskussionen mit Bürgern und Anliegern, wobei letztere dabei sicher auch zur Kasse gebeten werden. Zwar nicht über eine Straßenausbaubeitragssatzung, aber doch über eine Sondernutzungssatzung, wie CSU-Stadtrat Rudi Heinz auf Nachfrage der SZ Freising bestätigte. Weder von den Gesamtkosten noch dem Kostenanteil der Anlieger ist bisher offiziell irgend etwas bekannt. Und Meinelt stellte klar: "Anfangen können wir erst, wenn auch für das Staudinger-Areal eine klare Planung vorliegt." Die 15 vorgesehenen Stellplätze seien nur "die Grundlage", und es würden noch sehr viele Diskussionen dazu kommen. Bei den Grünen und der ÖDP kann man es schon nicht mehr hören, dass noch einmal über die Stellplatzfrage diskutiert werden soll und wird, die CSU sieht dies als einen springenden Punkt. Konrad Betz etwa, seit Jahrzehnten und seit der Jungen Union politisch aktiv, sagte, er sei in seinem Entschluss, politisch wieder aktiv zu werden, wegen des "Plans" emotionalisiert worden. Dessen Funktionalität sei künftig beeinträchtigt. "Wir wollen diese Isek-Sachen nicht, der Plan ist zu wichtig für irgendwelche Spielereien", meinte er zum Integrierten baulichen Entwicklungskonzept. Die 15 geplanten Stellplätze seien "eine Illusion". Immerhin sei der "Plan" auch Kirchenplatz. Rudi Heinz hielt es zwar für wichtig, dass die "Betonwüste" umgestaltet werde, aber alle Anlieger seien der Auffassung, dass die Kürzung bei den Stellplätzen falsch sei. "Ich habe das Gefühl, Autos: böse. Fahrrad: gut." Die Debatte "fängt erst an. Wir werden in die Diskussion gehen - ganz massiv", kündigte Meinelt an.

Eine Tiefgarage unter dem "Plan" ist nach Meinelts Worten allein wegen des Denkmalschutzes unmöglich, zudem würde es enorme Unterhaltskosten geben. Für das alte Polizeigelände laufe bis Ende Mai ein Markterkundungsverfahren und die Stadt werde auf mindestens 30 öffentlichen Tiefgaragen-Stellplätzen bestehen.

Die örtliche CSU hat 109 Mitglieder, bei leicht rückläufiger Tendenz, ist aber laut Bichlmeier "die mit Abstand mitgliederstärkste Partei in Moosburg". Neben Vorstand und Stellvertretern wurde Michaela Niedermaier als neue Schatzmeisterin gewählt. Neu im Amt ist auch Schriftführerin Sabine Woppmann. Die neun Beisitzer sind Franz Braun, Michael Hobmaier, Michael Hilz, Thomas Kerscher, Michael Maier, Bernd Schaffer, Manfred Tristl, Wolfgang Wagner und Erwin Weber.

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