Moosburg:Debatte mit interessanten Details

Moosburg: Bevor der "Plan" in Moosburg umgestaltet wird, kommt es wohl erst einmal zu einem Bürgerentscheid. Diese Woche wollen die Initiatoren eines entsprechenden Begehrens die nötige Unterschriften im Rathaus übergeben.

Bevor der "Plan" in Moosburg umgestaltet wird, kommt es wohl erst einmal zu einem Bürgerentscheid. Diese Woche wollen die Initiatoren eines entsprechenden Begehrens die nötige Unterschriften im Rathaus übergeben.

(Foto: Marco Einfeldt)

Bei der umstrittenen Umgestaltung des Platzes "Auf dem Plan" kommt es jetzt wohl tatsächlich zu einem Bürgerentscheid. 200 000 Euro für die Baunebenkosten werden trotzdem in den Finanzplan für 2018 aufgenommen

Von Alexander Kappen, Moosburg

Wenn gegen Ende des Jahres der kommende Haushalt beraten wird, ist das die Zeit, in der im Finanzausschuss des Stadtrats natürlich intensiv mit Zahlen und Geldbeträgen jongliert wird. Es ist aber auch die Zeit, in der in Zusammenhang mit all den Geldbeträgen, die man ausgeben möchte oder eben nicht, ganz grundsätzliche Themen der Stadtpolitik diskutiert, interessante Details oder Neuigkeiten bekanntgegeben werden. Und so ging es am Montag am zweiten Tag der Beratungen nicht nur abstrakt um den Vermögenshaushalt und den Finanzplan der kommend den Jahre, sondern man erfuhr auch, dass es bei der umstrittenen Umgestaltung des Platzes "Auf dem Plan" jetzt wohl tatsächlich zu einem Bürgerentscheid kommen wird.

Als es in den Beratungen darum ging, 200 000 Euro als Baunebenkosten für die Planumgestaltung in den Haushalt aufzunehmen, sagte Bürgermeisterin Anita Meinelt (CSU): "Jetzt bekomme ich ja erst einmal ein Bürgerbegehren." Stadtrat Martin Pschorr (SPD), der zusammen mit Ex-Bürgermeister Anton Neumaier, Sebastian Kreitmeier und Rudolf Haberkorn das Bürgerbegehren initiiert hatte, bestätigte in der Sitzung, "dass wir diese Woche die Unterschriften übergeben werden". Um einen Bürgerentscheid herbeizuführen, sind knapp 1300 davon nötig. Das Bürgerbegehren zielt darauf ab, mit der Umgestaltung des "Plans" erst zu beginnen, wenn es für die dadurch im Stadtzentrum wegfallenden öffentlichen Parkflächen in unmittelbarer Nähe einen Ersatzparkparkplatz gibt, der rechtlich gesichert und fertiggestellt ist. Pschorr meinte im Ausschuss, man solle erst einmal einen möglichen Bürgerentscheid abwarten und beantragte deshalb, die 200 000 Euro im Haushalt 2018 zu streichen. Rudolf Heinz (CSU) plädierte dagegen dafür, den Betrag im Etat zu belassen. Auch Alfred Wagner (Grüne) meinte, "dass wir den Betrag drin lassen sollten - man muss ja auch erst mal abwarten und schauen, ob die Unterschriften des Bürgerbegehrens alle gültig sind. Pschorrs Antrag scheiterte mit 1:9 Stimmen.

Intensiv diskutiert wurde mit Blick auf die Finanzplanung der kommenden Jahre auch der bereits beschlossene Bau eines neuen Hallenbads in der Bonau. Obwohl die zuletzt im Stadtrat vorgestellten Pläne das nicht vorsehen, brachte Finanzreferent Jörg Kästl (ÖDP) noch einmal eine Sauna ins Spiel und fragte nach der Möglichkeit, eine solche in dem Neubau am beschlossenen Standort am Freibad unterzubringen. Bei der vom Stadtrat gewählten Variante mit dem Schwimmbecken im Obergeschoss könne man eine Sauna womöglich im Erdgeschoss installieren, sagte der städtische Hochbauamtsleiter Adalbert Schwenzl: "Aber in den bisherigen Planungen ist eine Sauna überhaupt nicht drin, deshalb weiß ich nicht, ob man sie in dem Gebäude unterbringt."

Kästl führte ins Feld, "dass eine Sauna eine gute Einnahmequelle ist - und das ist keine Idee vom Kästl, sondern das ist durch die Erfahrung in anderen Bädern erwiesen". Er könne sich gut vorstellen, "dass mit einer Sauna die Betriebskosten gesenkt werden können, weil Saunanutzer in der Regel bereit sind, mehr Eintritt zu bezahlen", assistierte Michael Hilberg (UMB). Außerdem sei das "Angebot an Saunen in Moosburg nicht gerade prall, ich werde von den Leuten oft gefragt, ob in das neue Hallenbad eine Sauna reinkommt".

Sportreferent Georg Hadersdorfer (CSU) verwies darauf, "dass auch viele Fitnessstudios in Moosburg eine Sauna haben". Er glaube nicht, dass eine Sauna im Hallenbad "der Hit wird". Zudem sei zu bedenken, "dass eine Sauna meistens abends genutzt wird und die Saunabesucher oft auch noch schwimmen wollen - aber da ist das Becken bereits mit den Vereinen ausgelastet. Sollen wir deren Zeiten dann beschneiden?" Dritter Bürgermeister Michael Stanglmaier (Grüne) meinte, wenn das Becken abends nur von Vereinen genutzt werden könne, "dann können wir uns das Bad gleich sparen, dann zahlen wir uns dumm und dämlich, weil nur die Vereine können das finanziell sicher nicht ausgleichen". Kästls Antrag, wegen der Sauna im Finanzplan für 2019 sieben statt sechs Millionen Euro für das Hallenbad vorzusehen, wurde mit 3:9 Stimmen abgelehnt. Auch der Bau eines größeres Lehrschwimmbeckens statt des bislang geplanten, nur elf Quadratmeter großen "Planschbeckens", der von vielen gewünscht wird, ist laut Meinelt noch keinesfalls beschlossen. "Wir bauen immer noch mehr und noch mehr", sagte sie und mahnte, die Kosten im Auge zu behalten.

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