Montessorischule in Wartenberg?:Das Josefsheim ist eine Option

Der Moosburger Verein erleidet für Schulneubau einen Rückschlag

Der Montessoriverein Moosburg, der seit mehr als zweieinhalb Jahren an der Eröffnung einer Schule arbeitet, hat einen weiteren Rückschlag erlitten. Zweimal musste die Schuleröffnung schon verschoben werden, nun gibt es Probleme mit dem ins Auge gefassten Grundstück im Bereich Aselmühle zwischen Zieglberg und Wang. Doch der Verein will nicht aufgeben. Eine Option ist immer noch das Josefsheim in Wartenberg. Die Verantwortlichen seien "sehr interessiert, dass wir kommen", sagt Vereinsvorsitzender Thomas Becker.

Die Räumlichkeiten in Wartenberg, in denen das Seraphische Liebeswerk Altötting bis vergangenes Schuljahr eine Heimvolksschule betrieben hat, passten und sogar eine ausgewiesene Ackerfläche sei für die Schule mit ihrem landwirtschaftlichen Konzept vorhanden, betont Becker. Allerdings sei Wartenberg für viele Eltern, vor allem aus dem Bereich nordöstlich von Moosburg, "wegen des längeren Schulwegs nicht so attraktiv". Das Problem beim Grundstück im Bereich Aselmühle: Für den geplanten Neubau müsste ein Teil des Grundstücks aus dem Landschaftsschutzgebiet "Ampertal" herausgenommen werden. Der Planungsausschuss des Landkreises votierte am Donnerstag jedoch dagegen, ein solches Verfahren einzuleiten (8:7 Stimmen).

Thomas Becker, Vorsitzender des Montessorivereins, zeigte sich nach der Sitzung "entsetzt". Er sei "ziemlich angefressen", weil die Kritiker im Ausschuss "mit Behauptungen gehandelt haben, die nicht stimmen". Neben dem Vorwand, das Bauvorhaben liege im Überschwemmungsgebiet, sei auch vorgebracht worden, dass das pädagogische Konzept noch nicht genehmigt sei. Beides stimme nicht. Zwar bekam Becker Rederecht und versuchte, "die Sache wieder grade zu biegen", aber ohne Erfolg.

Für Becker ist das umso bitterer, als er auf Landesebene durchaus Unterstützung verspürt. Vor dem Planungsausschuss war er im Bildungsausschuss des Landtags zu Gast, wo seine Petition behandelt wurde. Der Montessoriverein hatte sich im bisherigen Verfahren in seinem im Grundgesetz verankerten Recht, eine private Schule zu gründen, behindert gefühlt. Zwar vertagte der Bildungsausschuss die abschließende Behandlung mit Verweis auf das noch offene Verfahren mit der Regierung von Oberbayern, aber die Sitzung sei "äußerst positiv verlaufen", so Becker. Das Kultusministerium habe durchblicken lassen, dem Vorhaben wohlwollend gegenüberzustehen, CSU-Berichterstatter Peter Tomaschko habe sich positiv geäußert. Auch mit der Regierung von Oberbayern sei der Umgangston mittlerweile "außerordentlich gut, freundlich und wertschätzend". Nun will der Verein die Landkreispolitiker umstimmen. "Ich denke gar nicht dran aufzugeben", sagte Becker. Er vertraue darauf, dass die Sache "noch mal vorgelegt wird". Er will seine Kontakte nutzen, um über das Vorgehen zu beraten. axka/beb

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