Mitten in Erding:Verkehrslage unter Kontrolle

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(Foto: SZ-Grafik)

Die Verkehrslage im Stadtpark ist manchmal ein wenig unübersichtlich, aber alle Beteiligten passen gut aufeinander auf. Gefahr droht nur von einer Gruppe: den Pokemon-Jägern

Von Antonia Steiger

Morgens um 8 Uhr herrscht Hochbetrieb im Stadtpark. Mittelschüler, Gymnasiasten und Realschüler nehmen Kurs auf ihre Bildungseinrichtungen. Viele legen ein betuliches Tempo an den Tag, es kann ihnen nicht langsam genug gehen. Andere strampeln dagegen energisch auf dem Fahrrad durch den Park. Es treibt sie weniger die Vorfreude auf binomische Formeln und englische Grammatik als vielmehr die Sorge, den leichten Anstieg an der Mädchenrealschule nicht zu schaffen.

Man kann es nicht oft genug sagen: Es ist und bleibt eine günstige Fügung, dass das Fahrradfahren im Park vor Jahren behördlicherseits erlaubt worden ist. Dagegen bleibt es unerlaubt, über die Brücke im Park zu radeln. Eine Vorschrift, die in der morgendlichen Hektik allerdings hin und wieder missachtet wird. Polizei- und Ordnungsbeamte haben morgens aber anderes zu tun, und das ist auch gut so. Kollisionsfrei schlängeln sich die Schüler über alle Wege und Brücken. Man passt aufeinander auf: Radfahrer auf Radfahrer, Radfahrer auf Fußgänger, Fußgänger auf Radfahrer.

Pokémon-Jäger haben zu dieser Uhrzeit zum Glück jedoch noch nicht aus dem Bett gefunden. Denn das würde wirklich zu Komplikationen führen. Pokémon-Jäger schlurfen quasi blind umher, sie starren auf ihr Handy, manchmal auch auf das ihres Nebenmannes. Sie sehen keinen Strauch und hören keinen Vogel. Natürlich weicht man ihnen aus; es ist ja unverkennbar, dass sie Wichtiges zu tun haben. An der Brücke bestünde in der morgendlichen Rush Hour jedoch ernsthafte Staugefahr. Leider ist zu befürchten, dass es die Parksanierer nicht schaffen werden, die Pokémons sauber wegzuräumen, wenn sie demnächst mit Axt und Säge anrücken. Die Gelegenheit wäre eigentlich günstig. Vielleicht gelingt es ihnen stattdessen, den Stadtpark so aufzumöbeln, dass selbst diese Leute ihr Handy in die Tasche stecken, weil ihnen das Grün einfach besser gefällt.

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