Mitten in Erding:Kalter Plätzchenentzug

Nach Weihnachten schlägt wieder die Stunde der Diätratschläge

Von Gerhard Wilhelm

Ehrliche Antwort, bitte: Sind Sie nach den Weihnachtstagen schon auf die Waage gestiegen? Und wie war die Reaktion? Wahrscheinlich wie bei den meisten: niederschmetternd. Fast möchte man Paulchen Panther in abgewandelter Textform zitieren: "Wer hat an der Waage gedreht, sind es tatsächlich so viele Kilogramm mehr?"

Okay, es waren ein paar Plätzchen hier und ein paar Spekulatius und Dominosteine dort. Und es war häufig so sehr kalt, dass nur ein Glühwein auf dem Christkindlmarkt helfen konnte, nicht zu erfrieren. Und wenn man ein paar Kekse angeboten bekommen hat zum Cappuccino, konnte man aus purer Freundlichkeit auch nicht Nein sagen. Und wer widerspricht schon gerne seiner Mutter, wenn die sagt: "Bub, iss doch noch einen Knödel, und Braten ist auch noch da!". Würde man Nein sagen, denkt sie zuletzt, es habe nicht geschmeckt und das ganze Weihnachtsfest ist im Eimer. Und nur Wasser zum Fest geht auch nicht. Zum Festessen gehört doch ein guter Wein, oder zumindest ein Bier - letzteres zumindest in Bayern. Und wie heißt es so schön: Das bisserl, das ich esse, kann ich auch trinken.

Und weil man wegen all der zusätzlichen Kalorien ein paar Pfunde mehr mit sich rumschleppt und ein ganz schlechtes Gewissen hat, schlägt wieder die Stunde der Diätratschläge allerorten. Kaum eine Zeitschrift am Kiosk ohne schlaue Tipps: "Weihnachtsspeck loswerden: 10 Tipps für die Januar-Diät" prangt einem in großen Lettern entgegen, die "Nach-Weihnachten-Diät" oder "Die 5:2-Diät: So purzeln die Pfunde". Viele Diäten leben vom Verzicht. Zum Glück findet sich im Internet immer die für einen selber passende Diät. Der britische Wissenschaftler Tim Spector schreibt beispielsweise in seinem Buch "The Diet Myth: The Real Science Behind What We Eat", wie man durch Rotwein, Käse und Schokolade schlank werden kann.

Im übrigen ist man als Bürositzer in der Erdinger Altstadt eh schon gezwungen zu fasten, da braucht es gar keine zusätzliche Aktion. Die vielen Buden mit Glühwein und leckeren Würstchen und Süßigkeiten auf dem Schrannenplatz sind weg. Der kalte Entzug ist ganz schön hart . . .

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