Mitten in Erding:Dem Wetter sei Dank

Jetzt ist es also überstanden. Zum einen die Fastenzeit, zum anderen die Ostertage. Und man freut sich auf: Ruhe

Von Gianna Niewel

J etzt ist es also überstanden. Zum einen die Fastenzeit, diese 40 Tage der Askese: keine Schokolade, keine Zigaretten, nichts Fettiges, kein Fleisch, Facebook nur eine Viertelstunde am Tag und auf keinen Fall Alkohol. Was ein Glück, dass man da gar nicht erst mitgemacht hat. Wer das Fasten nicht anfängt, muss sich auch nicht mit dem frühzeitigen Beenden beschäftigen, während er nachts vor dem Kühlschrank Nutella aus dem Glas löffelt. Zum anderen sind nun die Ostertage vorbei, diese vier Tage Stress: Eier färben, verstecken und beim Finden zuschauen, wohl wissend, dass der Rasenmäher das ein oder andere vergessene Ei bald häckseln wird. Und dann die Familie: Häufig wird ja das durch die Kartage und Ostermontag verlängerte Wochenende genutzt, um sich bei nahen Verwandten einzunisten. Hierbei ist es vollkommen egal, dass der Wetterbericht sich im Voraus irgendwo zwischen Regen und Schnee einpendelt hat und man keine Lust haben wird, bei einem Spaziergang im Stadtpark zu bibbern. Karsamstag zwängt man sich also durch das Getümmel in der Innenstadt in überfüllte Läden, um in zerwühlten Klamottenbergen das eine Oberteil eben doch nicht zu finden. Ostersonntag ist es das genaue Gegenteil, das fordert: Ruhe. Man pilgert also von einem geschlossenem Café zur nächsten geschlossenen Bar, irgendwann hat ein Restaurant geöffnet, das ist dann aber überfüllt. Man wartet. Etwas Gutes hat das Ganze immerhin: Während man gefühlte zwei Stunden erst nach einem Sitzplatz und dann nach dem Essen giert, dient das launige Wetter - "der April macht wirklich, was er will" - als bewährter Gesprächsstoff. Und Hunger hat man auch nicht wirklich. Man hat ja schließlich nicht wochenlang gefastet.

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