Mitten in Erding:Darth Vader am Steuer

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Bei Alkohol am Steuer hört der Spaß auf! - meint zumindest die Polizei und kündigt verstärkte Kontrolltätigkeit in der Faschingszeit an. Und was mit mit der Vermummungsverbot?

Kolumne von Gerhard Wilhelm

Bei Alkohol am Steuer hört der Spaß auf! - meint zumindest die Polizei und kündigt verstärkte Kontrolltätigkeit in der Faschingszeit an. Fasching? Ja, haben wir denn schon Fasching? Die Zahl der Narren auf den Straßen ist offensichtlich gleich geblieben, ob verkleidet oder nicht. Nur am Turm der Stadtpfarrkirche am Schrannenplatz ist zu erkennen, dass was anders ist: der Turm hat ein Faschingskostüm verpasst bekommen.

Ein Blick in den Kalender zeigt aber das Ungemach, das aufzieht, denn tatsächlich ist schon Faschingsendspurt angesagt. Rosenmontag und Faschingsdienstag sind am 4. und 5. März. Als Faschingsfan fiebert man den letzten närrischen Tagen entgegen, der Faschingsmuffel denkt mit Grausen daran. Egal, warum man trinkt, um dem Jecksein zu frönen oder dem Irrsinn zu entkommen - die Polizei kennt bei Alkohol am Steuer keine Gnade und schwört: "Die Polizei kontrolliert nicht um Faschingsbegeisterten den Spaß zu verderben, sondern um alkoholbedingte schwere Verkehrsunfälle zu vermeiden!".

Sie hat ja Recht, denn nach wie vor stellen Alkohol und Drogen eine der Hauptunfallursachen im Straßenverkehr dar. Aber was ist mit den Narren, die trunken vor Lust, oder vor Glück dem Alltag zu entfliehen, in die Rolle eines Piraten, Cowboys oder Zorros flüchten? Was wussten schon Piraten vom Autofahren? In Promille im Blut ist diese Trunkenheit natürlich nicht zu messen, es gibt auch keinen mit einem Alkomaten vergleichbaren Narromaten.

Und trotzdem liebe Närrinnen und Narren, es ist auch nüchtern nicht alles beim Autofahren erlaubt - worauf im Übrigen das Polizeipräsidium Oberbayern Nord in seiner Pressemitteilung gar nicht eingeht. Seit 2017 gilt nach der Straßenverkehrsordnung nämlich ein Vermummungsverbot beim Autofahren. Wer ein Kraftfahrzeug führt, darf sein Gesicht nicht so verhüllen oder verdecken, dass er nicht mehr erkennbar ist. Das wird zwar im Fasching nicht ganz so streng gesehen, aber die Sicht und das Gehör dürfen trotzdem nicht durch die Verkleidung eingeschränkt sein. Eine Maske könne das Sichtfeld erheblich einschränken, was auch die Unfallgefahr erhöhe. Darth Vader am Steuer wird wohl all seine dunkle Macht aktivieren müssen, um von den Sturmtruppen der Polizei nicht erwischt zu werden.

© SZ vom 23.02.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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