Mitten in der Region: Wenn zwei sich streiten

... freuen sich vier Pfoten: Ein unklarer Fall vor Gericht wird gegen eine Geldauflage eingestellt

So ein Beziehungsstreit ist gewiss nichts Schönes. Schon gar nicht, wenn sich die zwei Verbandelten dabei regelmäßig an die Wäsche gehen - also in böser Absicht und in Form von handfesten Auseinandersetzungen, bei denen so manche Textilien an die Grenzen ihrer Belastbarkeit stoßen. So wie in dem Fall, der jetzt am Freisinger Amtsgericht verhandelt worden ist. Da schilderte ein Mann lebhaft, wie seine Ex-Freundin bei Streitigkeiten auf ihn drauf gesprungen sei, ihn verprügelt und sein T-Shirt zerrissen habe. Der Angeklagte in dem Fall war allerdings er selbst. Seine Ex nämlich hatte wiederum behauptet, er habe sie mehrmals geschlagen.

Nicht schön, das Ganze. Und ziemlich verwirrend obendrein. Weil die Ex nicht als Zeugin erschien und hinterher niemand mehr wusste, wer wen wann und warum geschlagen hat oder auch nicht. Aber wie auch immer: Beziehungsstreit mit Rufhändel ist bäh! Und verboten! Also nicht nachmachen! Auch nicht, wenn man ein Herz für misshandelte Orang-Utans hat, die auf Borneo verfolgt und vertrieben werden. Oder für vietnamesische Gallenbären. Oder für streunende Hunde in Myanmar. Oder für wild lebende Pferde im rumänischen Donaudelta. Diese und andere Tiere sind es nämlich, die dem wüsten Beziehungsleben zweier Landkreisbürger als Einzige noch etwas Positives abgewinnen können. Sie werden von der international tätigen Stiftung "Vier Pfoten" unterstützt, die sich mit Kampagnen und Projekten auf der ganzen Welt für den Tierschutz einsetzt.

Und diese Organisation wiederum kann sich jetzt bedanken, dass der Fall des dauerstreitenden Pärchens vor Gericht gelandet ist und dieses das Verfahren wegen der unübersichtlichen Gemengelage eingestellt hat - gegen Zahlung einer Geldauflage in Höhe von 500 Euro an besagte Tierschutz-Stiftung. Wenn zwei sich streiten, freu'n sich vier Pfoten.