Mitten in der Region:Gefährliches Wetter

Regen hat auch sein Gutes. Man muss im Garten nichts tun. Hilft nach einer Krankenkasse auch den Männern, die würden nämlich unter der Hitze mehr leiden als Frauen. Sagt die Kasse

Kolumne von Astrid Becker

Was für ein Wochenende! Nicht wegen der vielen Festivitäten, die anstanden. Sondern eher wegen der vielen Events, die aufgrund des schlechten Wetters abgesagt wurden. Endlich Ruhe. Und zwar nahezu absolute. Denn zum Beispiel mähte quasi niemand den Rasen. Ausnahmsweise. Selbst musste man auch nicht raus, um irgendwelches Unkraut aus dem Rosenbeet zu zupfen, worauf der Nachbar drängt, was aber nach der eigenen Definition ohnehin kein Unkraut ist. Das gibt es nämlich gar nicht. Auch Blumengießen war unangebracht. Stattdessen konnte man ohne schlechtes Gewissen auf der Couch rumlümmeln, ein gutes Buch lesen oder einfach mal gar nichts tun. Herrlich! Und absolut gesund. Vor allem für Männer.

Denn eine Krankenkasse in der Region hat herausgefunden, wie gefährlich das Leben für den männlichen Teil der Bevölkerung im Sommer ist. Genauer gesagt: In diesem Sommer. Denn der soll ja der drittwärmste aller Zeiten sein, mit Rekordwerten um die 40 Grad. Sagt die Krankenkasse. Wo genau das in der Region gemessen wurde, bleibt ein Geheimnis. Vermutlich beim Probelauf der Saunalandschaft in einer Therme. Aber das nur ganz nebenbei.

Jedenfalls hat diese Hitzeperiode ihren Tribut gefordert. Dreimal so viele Männer sind nach den Auswertungen besagter Krankenkasse im Juli mit Hitzschlag und Sonnenstich beim Arzt gelandet als 2014. Woran das wohl liegt? Weil Frauen sich lieber was Schickes auf den Kopf setzen? Weil Männer weniger aushalten als Frauen? Unsinn. Nur mit der Ruhe haben sie es nicht ganz so.

Zum Beispiel an diesem Wochenende. Kaum platschten die Regentropfen auf die Terrasse, meinte der Herzallerliebste, er müsse unbedingt das Gartenmobiliar mit einer Plane abdecken. Natürlich ohne Kopfbedeckung. Am Abend war das Gejammere groß. Die Nase lief, der Hals kratzte. Man selbst fühlte sich bis zu diesem Moment pudelwohl. Dann nimmer. Denn mit der Ruhe war es vorbei. Pflege rund um die Uhr war stattdessen angesagt. Und das ganz ohne Hitze und Sonnenschein. Weil Regen eben auch krank machen kann. Zum Beispiel Männer.

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