Mitten in der Region:Der Zeit um eine Woche voraus

Wer mit dem Advent früher anfängt, ist auch früher fertig

Kolumne von Alexander Kappen

Nun steht es vor der Tür. Also noch nicht das Christkind, aber zumindest das Sammelsurium an Advents-, Christkindl- und Weihnachtsmärkten, die jedes Jahr an allen Ecken und Enden des Landkreises organisiert werden. In eineinhalb Wochen beginnt die Adventszeit. Außer in Fahrenzhausen. Was aber kaum verwundert. In dem Ort herrscht schließlich schon seit weiß der Kuckuck wie lange wegen der Sanierung und Sperrung der Bundesstraße 13 samt lästigen Umleitungen übers Hinterland der Ausnahmezustand. Da kann man schon mal das Gefühl für Raum und Zeit verlieren. Und so haben sie in Fahrenzhausen den Advent halt kurzerhand mal um eine Woche vorverlegt und halten bereits am kommenden Samstag und Sonntag ihren Adventsmarkt ab.

Womöglich steckt hinter der Sache aber auch ein ganz geschickter taktischer Kniff: Wer mit dem Advent früher anfängt, ist auch früher fertig und hat hinterher mehr Zeit für diverse Weihnachtsaktivitäten und -pflichten. Wer hat es nicht schon mal erlebt, dass ihm einfach die Zeit ausgeht, weil Heiligabend und die beiden Weihnachtsfeiertage halt nicht reichen, um neben den Festivitäten im engeren Familienkreis auch noch Oma Erna, Onkel Horst, Großcousine Walli und Schwippschwager Schorsch zu besuchen? In Fahrenzhausen, wo sie durch den früheren Adventsbeginn ja eine Woche gewinnen, können sie vom 17. bis 19. Dezember nun die gesamte Familie innerorts abarbeiten und haben vom 24. bis 26. Dezember, wenn alle anderen im Landkreis Weihnachten feiern, dann Zeit, um auch bei der Verwandtschaft zwölften Grades in Sixthaselbach, Freising oder Oberappersdorf vorbeizuschauen.

Nur Moosburg sollten sie meiden, denn dort kann man über eine Verschiebung um eine Woche hin oder her nur milde lächeln und sich nicht so hundertprozentig sicher sein, welches Fest da im Dezember eigentlich gefeiert wird. Ein Leser der Moosburger Zeitung entdeckte in einem Supermarkt dieser Tage ein Päckchen mit verschiedenen Schokonikoläusen. Und mitten drin: Ein Osterhase. Wer also Verwandten in Moosburg einen Weihnachtsbesuch abstatten will, sollte sich entspannt zurücklehnen und noch ein paar Monate Zeit lassen. Man will ja nicht mit einer Dose Weihnachtsplätzchen unterm Arm und fröhlich "Last Christmas" trällernd beim Osterfrühstück dazwischen platzen.

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