Bildungspolitik:Neubau der Taufkirchener Mittelschule kurz vor dem Abschluss

Lesezeit: 2 Min.

Der Neubau der Mittelschule mit Mehrzweckhalle wirkt von außen nahezu fertig. Aber drinnen laufen noch Restarbeiten. Die Übergabe ist nach den Osterferien geplant. (Foto: Renate Schmidt)

In den Osterferien sollen die letzten Arbeiten erledigt werden. Nach einer achtjährigen Planungs- und Bauzeit ist die Eröffnungsfeier im Mai geplant.

Von Thomas Daller, Taufkirchen

Ein gewaltiges Projekt geht dem Ende zu: Acht Jahre sind seit dem Architektenwettbewerb für die neue Mittelschule Taufkirchen vergangen, vier Jahre seit dem Abriss des alten Gebäudes. Auf 43,5 Millionen Euro werden die Kosten veranschlagt, bei Baubeginn war man noch von 33 Millionen Euro ausgegangen. In den Ebenen vier und fünf herrscht bereits Schulbetrieb in den Klassenräumen, die schon abgenommen wurden, die Ebenen zwei und drei sollen nach den Faschingsferien fertig sein, Ebene eins und die Mehrzweckhalle folgen Anfang April. Im Mai ist die Eröffnungsfeier geplant.

In mehr als 100 Punkten habe der Neubau der Schule auf der Tagesordnung von Bauausschuss und Gemeinderat gestanden, sagte Bürgermeister Stefan Haberl zu Beginn eines Rundgangs mit Teilen des Gemeinderats zusammen mit der Bauleitung. Adi Geier, Schulleiter der Mittelschule, freute sich bei einer Besichtigung, dass die Jahre im Container für die Lehrer und die Schüler bald vorbei sind.

Die Schule zähle zu den größten im Schulamtsbezirk, künftig würden dort 820 bis 830 Schüler unterrichtet, davon 13 Klassen im Ganztag. Ursprünglich hätten manche Bürger Bedenken gehabt, ob der Neubau nicht zu groß ausgelegt sei, aber die Zahl der Schüler sei durch den Zuzug enorm angestiegen, die Schule werde voll ausgelastet sein. Und wenn 2026 der Rechtsanspruch auf die Ganztagsbetreuung komme, sei Taufkirchen bestens darauf vorbereitet.

Auch die Heilpädagogische Tagesstätte der Erdinger Sankt-Nikolaus-Schule ist mit zwei Partnerklassen in Taufkirchen untergebracht, eine in der Grundschule und eine in der Mittelschule. Das sei eine Besonderheit im Landkreis, die Modellcharakter habe, sagte Geier. Die Schüler könnten wohnortnah betreut werden, mit Grund- und Mittelschule bestehe eine niederschwellige Kooperation. Die Schule habe bereits ein Inklusionsprofil und wolle es damit ausbauen.

Der Verwaltungsbereich ist bereits fertig und über einen Verbindungstrakt an die Grundschule angebunden. Die beiden Schulen würden sich regelmäßig austauschen. Auch der Verbindungsgang zum Mehrgenerationenhaus ist fertiggestellt.

Die Ganztagsklassenzimmer sind mit Touchboards der neuesten Generation ausgestattet und dort wurde besonderer Wert auf eine schalldämmende Ausstattung gelegt. Die weitläufige Aula soll als Aula für beide Schulen dienen. Von dort aus gibt es Ausgänge zu beiden Pausenhöfen. Auch der Pausenverkauf findet in der Aula statt mit einer kleineren Mensa für die Grundschüler und einer größeren für die Mittelschüler.

Eine Wand aus Bohrpfählen macht die Größe des Projekts anschaulich

In den beiden Werkräumen sind noch die Bodenleger zugange. Ein Raum wird neu eingerichtet, in den zweiten kommt der Altbestand an Werkbänken. Von einem Werkraum aus hat man einen Blick auf die gewaltigen Bohrpfähle, mit denen das Gebäude in Hanglage gegen ein Abrutschen gesichert wurde. Diese Wand aus Bohrpfählen soll sichtbar bleiben, um die gewaltige Größe des Projekts anschaulich zu machen.

Hell und modern: die Schulküche im Neubau der Taufkirchener Mittelschule. (Foto: Renate Schmidt)

In der 45 mal 36 Meter großen Mehrzweckhalle ist der Schwingboden bereits verlegt, die Elektroinstallationen sind nahezu beendet, als Nächstes werden die Bodenleger erwartet, die dort Linoleum aufbringen. Die Ballfangnetze und die Sportgeräte an den Wänden kommen auch noch. Die Faltwände, mit denen die Halle in drei Bereiche abgetrennt werden kann, kommen erst zum Schluss. Bürgermeister Haberl lobte die beeindruckende Akustik der Halle. Stolz ist man auch auf die Wände, die mit federnden Materialien verkleidet sind. Sie sollen helfen, Sportverletzungen zu vermeiden.

In der anschließenden Gemeinderatssitzung gab Projektsteuerer Thomas Koch noch einen kurzen Projektstandsbericht. Nach den Faschingsferien sollen die Ebenen zwei und drei beziehbar sein, dann können auch Mensa und Aula genutzt werden. Die Gesamtübergabe sei in den Osterferien geplant, die Außenanlagen im südlichen Bereich seien dann auch so weit fertig. Bereits in den Faschingsferien sollen die Container wegkommen.

© SZ - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Erinnerungskultur in Dorfen
:Stolperstein für Berta Sewald

Wie viele andere Opfer der NS-Euthanasie waren ihr Leben und ihr Schicksal lange Zeit wie ausgelöscht.  Ein Gedenkstein vor dem Haus, in dem sie als Kind lebte, wird fortan an sie erinnern.

Von Florian Tempel

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: