Mitgliederversammlung im Staudinger Keller:Weiterer Schritt hin zur Solarstadt

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Bis 2035 will Moosburg seinen Bedarf ganz aus erneuerbaren Energien decken. Hans Stanglmair, alter und neuer Vorsitzender der Solarfreunde, sieht die Stadt auf einem guten Weg. Schlechter fällt die Bilanz für den Landkreis aus

Von Alexander Kappen, Moosburg

Sowohl der Landkreis Freising als auch die Stadt Moosburg haben es sich zum Ziel gesetzt, ihren Bedarf bis zum Jahr 2035 zu 100 Prozent aus erneuerbaren Energien zu decken. Auf Kreis- und auch auf kommunaler Ebene wirkten die Solarfreunde Moosburg bei der Realisierung dieses Vorhabens aktiv mit, betonte Hans Stanglmair, bei der Mitgliederversammlung im Staudinger Keller. Aber vor allem im Kreis "läuft uns die Zeit davon und die Umsetzung hinkt hinterher", mahnte der Vereinsvorsitzende, der bei der Versammlung für zwei weitere Jahre im Amt bestätigt wurde.

In Moosburg geht es zwar auch nicht mehr in so großen Schritten voran wie noch vor ein paar Jahren. Dennoch sei 2016 für den Verein ein "ereignis-, arbeits- und erfolgreiches Jahr" und für Moosburg "ein wichtiger Schritt hin zur Solarstadt" gewesen. Die mittlerweile 463 Mitglieder der finanziell auf gesunden Beinen stehenden Solarfreunde fungierten neben ihrem "unermüdlichen ehrenamtlichen Einsatz für den Verein auch durch eigene Maßnahmen zur Energieeinsparung und Nutzung erneuerbarer Energien als Vorbild", lobte Stanglmair. Während man im Kreis "ein Ziel, aber keinen Plan" habe, sei man in Moosburg nicht zuletzt durch das Engagement der Solarfreunde "einen Schritt weiter, auch wenn hier noch ein ziemlich dickes Brett zu bohren ist", konstatierte Raimund Becher in seinem Vortrag. Er verwies etwa auf das beschlossene Klimaschutzkonzept und die Einstellung der Klimaschutzmanagerin Melanie Falkenstein.

Die Zusammenarbeit mit Stadtrat und Verwaltung sowie mit Bürgermeisterin Anita Meinelt und dem Energie- und Umweltreferenten Michael Stanglmaier sei sehr gut, sagte Solarfreunde-Chef Hans Stanglmair. Ebenso die Kooperation mit Vereinen, Firmen und Organisationen wie Volkshochschule, Citrin Solar, Eigenheimervereinigung sowie evangelischer und katholischer Kirche. Allerdings ist auch in Moosburg einiges ins Stocken geraten. Die Reform des Erneuerbare-Energien-Gesetzes im Bund und die 10-H-Abstandsregelung für Windräder in Bayern hätten "viel Negatives bewirkt", sagte Stanglmair, auch in Moosburg zeige dieser Schlingerkurs Spuren. So seien im Bereich der Solarthermie 2016 in der Stadt nur 34 neue Anlagen gebaut worden. "Für eine Kommune in der Größe von Moosburg ist das deutlich zu wenig."

Dennoch werden die Solarfreunde nicht müde, für ihre Sache zu kämpfen. Im vergangenen Jahr, in dem der Verein seinen 20. Geburtstag feierte, war er wieder mit zahlreichen Veranstaltungen präsent - etwa bei den Solartagen im April, die trotz durchwachsenen Wetters "relativ gut besucht waren", stellte Stanglmair zufrieden fest. Auch den erstmals ausgegliederten und im Herbst auf dem "Plan" organisierten Aktionstag Elektromobilität mit 30 gewerblichen und privaten Ausstellern wertete er als großen Erfolg. Dazu kamen Exkursionen und Fachvorträge sowie die Aktivitäten der Frauen- und Jugendgruppen "Solarfreundinnen" und "Junge Solarfreunde", die etwa einen Aktionstag im Kindergarten veranstalteten.

Der Verein ist gut aufgestellt, weshalb die Mitglieder Hans Stanglmair, der die Solarfreunde seit ihrer Gründung führt, ohne Gegenstimme im Amt bestätigten. Seine Stellvertreter sind weiterhin Ansgar Wübbels und Gerhard Scholz sowie Andreas Mayerthaler, der den nicht mehr zur Wahl angetretenen Thomas Huschenbeck ersetzt. Für Roland Littmann, der ebenfalls nicht mehr kandidierte, übernahm Sebastian Keller das Amt des Kassiers. Kassenprüfer sind Angelika Werner-Ripperger und Kurt Stanglmeier.

© SZ vom 23.01.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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