"Mit dem Verlauf sehr zufrieden":Das Konzept hat sich bewährt

Bei der Schaustellerbesprechung gibt es viel Lob für das 79. Erdinger Herbstfest. Trotz einiger Straftaten und den Schlägen mit dem Masskrug fällt die Halbzeitbilanz von OB Gotz und Polizeichef Altmann positiv aus

Von Sara Maria Behbehani

ErdingDass seit dem vergangenen Wochenende das Herbstfest mit einer Überschrift versehen sei, die von Schlägen mit einem Masskrug, Haft und versuchter Tötung handelt, empfindet Oberbürgermeister Max Gotz (CSU) als überaus schade. Das hat er bei der Schaustellerbesprechung des 79. Erdinger Herbstfestes im Dangl-Zelt gesagt. Diese Straftat, über die die Medien bereits berichteten, würde das überdecken, wofür das Volksfest eigentlich stehe: für ein Familienfest, für fröhliche Stimmung, für gute Laune, für Urlaub. Und so wollte der Erdinger Oberbürgermeister zur Halbzeit des Herbstfestes dennoch eine positive Bilanz ziehen. Was das Herbstfest auszeichne, sei "ein Sicherheitskonzept, das gut durchdacht ist", sagte Gotz. Zudem gebe es "in der Stadt eine Helferkultur und keine Kultur des Wegschauens".

Polizeichef Anton Altmann pflichtete ihm, die positive Zwischenbilanz des Herbstfestes betreffend, bei. Insgesamt habe es bisher 16 Straftaten gegeben, "davor sind wir nicht gefeit", so der Polizeichef. Darunter seien fünf Körperverletzungsdelikte und ein Sexualdelikt. Ansonsten habe es aber "keine schwerwiegenden Straftaten gegeben". Altmann bemängelte allerdings, dass am Sonntag bei einer 14-Jährigen Alkohol im Wert von 1,7 Promille nachgewiesen wurde. Er appellierte an die Schausteller, darauf zu achten, an wen sie Alkohol ausschenkten. Ebenso richtete sich Gotz mit der Bitte an die Schausteller, man möge auf die Sperrstunde achten und dann auch für Ruhe sorgen. Im Großen und Ganzen aber, davon war auch der Polizeichef überzeugt, sei man mit der Verlauf des Volksfestes sehr zufrieden.

"Mit dem Verlauf sehr zufrieden": Gut gelaunte Menschen wollen alle auf dem Erdinger Herbstfest sehen. Einige Straftaten trüben die Bilanz, nicht aber die Stimmung der Verantwortlichen. Sie sehen sich mit dem Sicherheitskonzept auf dem richtigen Weg.

Gut gelaunte Menschen wollen alle auf dem Erdinger Herbstfest sehen. Einige Straftaten trüben die Bilanz, nicht aber die Stimmung der Verantwortlichen. Sie sehen sich mit dem Sicherheitskonzept auf dem richtigen Weg.

(Foto: Renate Schmidt)

Besonders lobend hob Oberbürgermeister Gotz hervor, was für eine tolle Leistung die Mitarbeiter des Bauhofs erbringen würden. "Das ist schon eine Sensation", sagte Gotz. "Du gehst am nächsten Morgen durch Erding, und es ist blitzeblank sauber."

Was der Oberbürgermeister kritisierte, hatte sich schon im Vorfeld des Volksfestes abgespielt: Die Regierung von Oberbayern hatte dem Glückshafen des Roten Kreuzes verboten, Lose an Minderjährige zu verkaufen. Damit seien "die Spielverderber weit übers Ziel hinaus geschossen". Man habe nicht realisiert, dass dem Hilfswerk die Einnahmen der Lotterie zur Eigenmittelbeschaffung dienen. Positiv sei aber, dass die Erdinger dem traditionellen Besuch am Glückshafen treu geblieben seien.

So wollte der Oberbürgermeister "bilanzieren, es ist alles top abgelaufen, auch wenn es die ein oder andere Reiberei gibt. Auch mit dem überwältigend großen Andrang am Freitag und Samstag lief alles gut". Die Straftat, bei der ein Erdinger einem Münchner mit einem Masskrug mehrmals ins Gesicht und auf den Kopf schlug, bezeichnete er als den "mahnenden Finger, dass wir unsere Anstrengungen im Bereich Sicherheit hochhalten".

Schließlich richtete der Oberbürgermeister seinen Blick auf das nächste Jahr, dann stünde mit dem 80. Erdinger Herbstfest ein Jubiläum ins Haus. Welche Besonderheiten es dann geben soll, darüber sei noch keine Entscheidung gefallen. Man müsse sich erst noch zusammensetzen und schauen, was möglich ist. Auf jeden Fall aber wolle man ein Programm mit ein paar Highlights stricken. Auch wolle er sich dafür einsetzen, dass im nächsten Jahr das Pferderennen wieder stattfindet.

"Mit dem Verlauf sehr zufrieden": Sie wollen auch künftig verstärkt auf die Sicherheit achten: (von links) die Stadträte Harry Seeholzer und Jakob Mittermeier, OB Max Gotz und Anton Altmann, Leiter der Polizeiinspektion Erding.

Sie wollen auch künftig verstärkt auf die Sicherheit achten: (von links) die Stadträte Harry Seeholzer und Jakob Mittermeier, OB Max Gotz und Anton Altmann, Leiter der Polizeiinspektion Erding.

(Foto: Renate Schmidt)

Wenzel Bradac, Präsident des Bayerischen Landesverbands der Marktkaufleute und der Schausteller, richtete seinen Blick ebenfalls nach vorn. Er appellierte an OB Gotz, auch im kommenden Jahr bei der Auswahl der Schausteller und Betriebe auf dem Herbstfest nach dem Prinzip "alt und bewährt" vorzugehen. Zudem kündigte er für das 80. Herbstfest eine Überraschung an, die er Gotz unter zwei Augen präsentieren wolle. Max Gotz versprach, auch 2020 die Dinge gemeinsam zu entwickeln, und lobte das Herbstfest als "eines der schönsten Feste weit und breit".

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