Der Markt Wartenberg stößt mit seinem Einladungsschreiben zum Seniorentag am Volksfest auf völliges Unverständnis beim Ortsverband des VdK. Der Grund: Die Gemeinde will den Senioren der Gemeinde an dem Tag kein Getränk spendieren - wie dies früher üblich war. Michael Gruber, SPD-Gemeinderat und Ortsvorsitzender, bittet in einem Brief an die Gemeinderäte und Bürgermeister Christian Pröbst (CSU) darum, diese Entscheidung zu korrigieren.
Er verwies dabei auf die VdK-Jahreshauptversammlung, in der eine große Mehrheit darauf gedrängt habe, sich mit der Entscheidung nicht abzufinden. 38 Anwesende seien dafür gewesen, bei vier Enthaltungen, so Gruber. Man habe Verständnis für die finanzielle Lage der Gemeinde, aber das Nichtbezahlen eines Getränks sei völlig unverständlich, und es treffe vor allem diejenigen Senioren und Seniorinnen, die mit den Verteuerungen in ihrem Alltag zu kämpfen hätten.
Der Marktgemeinderat hat eine weitere Diskussion vertagt
Bürgermeister Pröbsts Antwort per E-Mail war kurz: Gerade als Marktgemeinderat sollte Gruber wissen, "dass es schlecht um unsere Finanzen steht. Die Erhöhung beziehungsweise Belastungen machen wir querbeet und eine Gruppe auszunehmen, wäre ungerecht. Dann könnte man auch sagen, die Kinder, beziehungsweise Familien, sollen nicht belastet werden, oder die Unternehmen, die jetzt in der Energiekrise stecken. Und so weiter."
Das Thema hätte am Mittwoch in der Sitzung des Marktgemeinderats behandelt werden sollen - unter dem Tagesordnungspunkt "Verschiedenes". Der Versuch von Pröbst, den Punkt abzusetzen, scheiterte. Dennoch kam es zu keiner Abstimmung, die Entscheidung, ob es am Seniorentag am Wartenberger Volksfest (15. bis 19. Juni) Getränke gratis gibt, wurde auf die nächste Sitzung vor dem Volksfest vertagt.