Lob vom ADFC:Klare Achsenführung

Lob vom ADFC: Hinter der Grundschule befindet sich der zentrale Schilderturm, der in alle Richtungen weist und über die Streckenlängen informiert.

Hinter der Grundschule befindet sich der zentrale Schilderturm, der in alle Richtungen weist und über die Streckenlängen informiert.

(Foto: Renate Schmidt)

Taufkirchen erleichtert Radfahrern mit einer neuen Beschilderung die Orientierung. Sie ist die erste Kommune im Landkreis, die dazu einen Leitfaden des Innenministeriums umsetzt

Von Thomas Daller, Taufkirchen

Radfahrer können sich nun in Taufkirchen ganz leicht orientieren: Die Gemeinde hat in Zusammenarbeit mit dem Allgemeinen Deutschen Fahrrad Club (ADFC) eine vorbildliche Beschilderung angebracht. Innerorts weisen sie den Weg zu Ausflugszielen wie dem Wasserschloss oder zum Waldbad, ferner leiten sie überörtlich zu den anknüpfenden Radwegen Richtung Velden, Dorfen, Landshut oder Erding weiter. Auch die Distanzen sind auf den Schildern angegeben. "Was die Taufkirchener anpacken, das machen sie gründlich", sagte Horst Weise, der Kreisvorsitzende des ADFC. Das Kompliment gilt allerdings auch für den ADFC, der die Gemeinde bei der Radwegführung und Beschilderung kostenlos beraten hat. Ansonsten erledigt so etwas ein Fachbüro und für deren Arbeit muss man zahlen.

Diese Beschilderung ist nach den Richtlinien der "Wegweisenden Beschilderung an Radwegen in Bayern" erstellt worden, einem Leitfaden des Bayerischen Staatsministeriums des Inneren. Diese einheitliche Beschilderung soll Radfahrern die Orientierung erleichtern und Radfahrer auf qualitativ hochwertigen und sicheren Strecken bündeln. Weise ist die Streckenverbindungen mehrmals abgefahren, hat Fotos geschossen und dann der Gemeinde die entsprechenden Vorschläge unterbreitet. Dabei ging es auch um klare Achsenführungen, um gefährliche Stellen und wie man sie entschärft. Zentraler Punkt ist bei der Grundschule, wo ein kleiner Schilderturm in alle Richtungen weist.

Insgesamt wurden 117 Schilder und 15 Pfosten verbaut, davon 61 kleine Zwischenwegweiser und 56 Tabellenwegweiser mit Richtungsbeschriftung. Die Anschaffungskosten und Bauhofleistungen betrugen zusammen 9133 Euro. Die Anschaffung wurde über die Straßenmeisterei getätigt, um von deren Großeinkaufskonditionen zu profitieren.

Taufkirchen ist laut Weise die erste Kommune im Landkreis, die innerörtlich durchgehend so eine qualifizierte Beschilderung aufgestellt hat. In Oberding gebe es auch solche Schilder, aber nur vereinzelt. "Ich kann nur jeder Kommune empfehlen, die sich als wichtig erachtet, diesem Beispiel zu folgen", sagte Weise. "Denn der Radtourismus nimmt zu. Und solange nicht jeder über ein Fahrradnavigationsgerät verfügt, ist die Beschilderung notwendig."

In Taufkirchen wurde die Wegführung so gelegt, dass man die beiden Bundesstraßen an Rufampeln quert. Weitere gefährliche Stellen wurden mit rot eingefärbten Asphaltstreifen markiert, um Autofahrer dazu anzuhalten, achtsam zu sein. Und nicht zuletzt hat Weise die Gemeinde gebeten, beispielsweise einen Feldweg im Radwegenetz zu ertüchtigen; ihn breiter zu machen und losen Schotter zu entfernen. "Dort haben mir ein paar Schulkinder gesagt, dass man auf dem Schotter schon gescheit Radfahren können muss, weil es einen sonst schmeißt", sagte Weise. Im besagten Abschnitt würden derzeit Rohre verlegt und danach soll eine fahrradgeeignetere Oberfläche gemacht werden. "Das geht auch ohne Asphalt."

Der ADFC-Kreisverband hat die Taufkirchener Wegeführung auf sein Kartenportal aufgenommen. Weise sagte der SZ Erding, der Kreisverband stehe auch anderen Kommunen mit seinem Fachwissen zur Verfügung, die eine Qualitätsprüfung ihrer Radwegeverbindungen anstreben würden.

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