Süddeutsche Zeitung

Erding:Geburtenzahl auf "historischem Tief"

Der Leistungsbericht der Großen Kreisstadt zeigt, dass sich der demografische Wander deutlich bemerkbar macht. Nicht geändert hat sich der stete Zuzug: Erding wächst.

Von Regina Bluhme, Erding

Die Große Kreisstadt wächst weiter. Ende des vergangenen Jahres zählte Erding 38 746 Einwohner und Einwohnerinnen. Ein neues Hoch, wie aus der Statistik des Einwohneramts hervorgeht. Dem steht allerdings ein "historisches Tief" gegenüber - die Geburtenrate im Jahr 2022 war die geringste in den letzten zehn Jahren.

Im Leistungsbericht der Stadt, den Erding kürzlich vorgelegt hat, sind viele bunte Tabellen abgebildet. Bei der Zahl der Einwohner zum Beispiel wachsen die blauen Balken seit 2012 beständig nach oben; mit einer kleinen Delle im Jahr 2021. Laut der Tabelle lag 2012 zum Beispiel die Marke bei 36 500, zehn Jahre später erreicht sie rund 38 700. Mehr als 2000 Menschen sind in diesem Zeitraum dazugekommen, ein ganzes Dorf. Bei der Tabelle über Zu- und Wegzüge fällt ins Auge, dass im Jahr 2021 mehr Menschen weg- als zugezogen sind. Das ist im Jahr 2022 komplett anders. Weitaus mehr Menschen sind nach Erding gezogen (2305) als weggezogen (1971).

In der Tabelle werden die Balken für Geburten immer niedriger

Die demografische Entwicklung trete "immer stärker in Erscheinung", heißt es im Leistungsbericht der Stadt weiter. Dies zeige sich deutlich an der "historisch niedrigen Geburtszahl". Auch hier verdeutlicht eine Tabelle, wie die Balken für Geburten immer niedriger werden. Zum Vergleich: 2020 waren es 347 Geburten, zwei Jahre später wurden 227 verzeichnet, fast ein Drittel weniger. Zurückgegangen ist auch die Zahl der Eheschließungen von 256 im Jahr 2021 auf 224 im Jahr darauf. Dafür stagniert die Zahl der Scheidungen. Sowohl 2021 als auch 2022 wurden 84 Ehen geschieden, 2020 waren es 126 und 2019 sogar 144.

Im Standesamt hat es 2021 eine Neuerung gegeben. Erding hat das Standesamt Oberding mit den Gemeinden Oberding und Eitting eingegliedert. Damit ist Erding nun auch für die 9450 Einwohner (Stand 2022) des ehemaligen Standesamtsbezirks Oberding zuständig.

Mia und Maximilian sind die beliebtesten Vornamen im Erdinger Standesamt

Das Standesamt Erding hat auch die beliebtesten Vornamen fürs Jahr 2022 aufgelistet. Demnach steht bei den Mädchen Mia an der Spitze, gefolgt von Sophia, Amelie, Clara, Lena und Leoni. Die Spitzenreiterin Johanna aus dem Jahr 2021 erscheint in der Aufstellung nicht mehr. Bei den Buben hat der ewige Favorit Maximilian den ersten Platz zurückerobert, nachdem er 2021 auf den sechsten Platz zurückgefallen war. Nach Maximilian kommen Simon, Jakob, Leo, Leon und Xaver.

Stetig nach oben geht es auch mit dem Personalstand der Großen Kreisstadt. 2018 gab es laut Statistik 278,25 Stellen (verteilt auf Beamte und tariflich Beschäftigte), 2020 waren es 299, 2021 dann 303,6 und im Jahr darauf 318,5. Wie dem Leistungsbericht der Stadt zu entnehmen ist, ist das Verhältnis der weiblichen und männlichen Beschäftigten "ziemlich ausgewogen". 74 Einstellungen sind für 2022 verzeichnet, 2021 waren es 37. 2022 waren insgesamt 35 Schwerbehinderte beziehungsweise Gleichgestellte bei der Stadt beschäftigt. Damit sei die vorgeschriebene Pflichtquote von fünf Prozent erreicht worden.

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