Lebensmittelsicherheit:Neue Behörde für Erding

Scharf lässt große Lebensmittelbetriebe überwachen

Mit Gelassenheit reagiert die bayerische Umweltministerin und Erdinger CSU-Landtagsabgeordnete Ulkrike Scharf auf Kritik an ihrer Entscheidung, dass einer der beiden Standorte der neu zu schaffenden Behörde für die Überwachung komplex und überregional arbeitender Lebensmittelbetriebe Erding sein soll. Zum Vorwurf der Vetternwirtschaft, der in der Landtasgopposition laut wurde, nachdem die Entscheidung am Donnerstag bekannt geworden war, sagte sie: "Ich habe eine ganz weiße Weste." Erding sei strategisch gesehen der beste Standort, wenn man die Anfahrtswege berücksichtige, denn die Mitarbeiter müssten Betriebe in Oberbayern, Niederbayern und Schwaben kontrollieren. Zudem soll die Behörde auch noch die Verantwortlichkeit für die Grenzkontrolle am Flughafen München übernehmen, die jetzt noch beim Gesundheitsamt des Landratsamtes Erding liegt, das seine Kapazitätsgrenze erreicht habe, wie Scharf sagt.

Mit zahllosen Gesprächspartnern hat Scharf eigenen Worten zufolge über die neue Lebensmittelbehörde gesprochen, unter anderem auch mit allen Landräten, die alle einverstanden gewesen seien, weswegen sie den Vorwurf der Intransparenz zurückweise. Die Stadt Erding hat sich ihren Worten zufolge darum beworben, Standort der neuen Behörde zu werden. "Die freuen sich sehr", sagte sie. Das bayerischen Kabinett habe der Reform der Lebensmittelkontrolle zugestimmt, die Standortwahl liege in ihrer Verantwortung. "Das ist nun so beschlossen." Zweiter Standort ist Kulmbach, doch die Erdinger Zweigstelle wird die größere der beiden. Über den Raumbedarf könne sie noch nichts sagen, auch die künftige Erdinger Adresse sei noch nicht festgelegt. Für die Stadt Erding bedeutet diese Entscheidung eine Aufwertung, die ohne die Erhebung zur Großen Kreisstadt Anfang 2013 nicht möglich gewesen wäre.

© SZ vom 29.10.2016 / ts - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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