LBV Dorfen:Hilfe für Wildbienen

Experte referiert bei LBV-Ortsgruppe Dorfen

Die Informations- und Mitgliederversammlung der LBV Ortsgruppe findet am Donnerstag, 15. November, 19 Uhr, im Evangelischen Gemeindezentrum in Dorfen statt. Hauptthema der Veranstaltung sind die "Wildbienen in Not". Wie Lebenshilfe für die wichtigsten Bestäuber in der Landschaft geleistet werden kann, erklärt der Referent des Abends, der Wildbienenexperte und Gutachter Erwin Scheuchl, der seit 28 Jahren die Bestände zwischen den Flüssen Isen und Isar zählt und kartiert. Laut Scheuchl gibt es nur zehn bis zwanzig Arten von Wildbienen, die noch relativ häufig zu beobachten sind, wie die Rote Mauerbiene. Auch die Hahnenfuß-Scherenbiene sei noch ungefährdet, da sie ihre Brut ausschließlich vom Pollen des noch häufig vorkommenden Hahnenfußes ernährt.

Aber, warnt Scheuchl, man dürfe sich nicht täuschen. Wieder seien sechs bis sieben Arten völlig verschwunden, die er noch vor ein paar Jahren auf den Löwenzahnblüten beobachten konnte. Von den mehr als 500 in Bayern beheimateten Wildbienenarten konnte er in den vergangenen Sommern nur noch etwa 140 Arten feststellen, viele davon nur in Einzeltieren. Vor allem die Spezialisten unter den Bienen, die ihre Brut mit dem Blütenstaub von nur einer Pflanzenfamilie fütterten, blieben aus. Denn die meisten Blumenarten wachsen nur auf nährstoffärmeren Böden, so dass sie aus der intensiv genutzten Landschaft mehr und mehr verschwinden.

Wer mehr über die wichtigsten Bestäuber der heimischen Kulturlandschaft erfahren will, ist zur Mitgliederversammlung der LBV (Landesbund für Vogelschutz) Ortsgruppe Dorfen eingeladen. Auch Nichtmitglieder sind dabei willkommen. Die Ortsgruppe hofft auf ein reges Interesse, da jeder Bürger einen wertvollen Beitrag leisten könne, sei es auf dem Balkon, im Garten oder Feld. Blühende Futterpflanzen und artgerechte Nisthilfen seien nahezu überall möglich und helfen wirkungsvoll, die Bestände zu sichern. "Sorge bereitet nämlich nicht nur der Rückgang der Artenzahlen, sondern auch der extreme Rückgang der Individuen durch den Verlust von Nahrungspflanzen und Nistplätzen ", so Scheuchl.

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