Langenpreising:Unterricht im Neubau

Langenpreising entscheidet sich gegen eine Container-Lösung

Von Wolfgang Schmidt, Langenpreising

Die Langenpreisinger planen mit Volldampf den Neubau ihrer Schule - und dazu gehört natürlich auch, wo die Kinder unterrichtet werden, wenn statt der Lehrer die Bauarbeiter das Sagen haben. Für vier Klassen war die Unterbringung schnell geklärt. Sie können nach einigen Umbauten im ersten Stock des neuen Sportlerheims einquartiert werden, auch für das Zimmer des Schulleiters ist dort noch ausreichend Platz. Doch das reicht nicht aus, für mindestens noch eine fünfte Klasse musste eine Lösung gefunden werden - und das hat der Langenpreisinger Gemeinderat am Dienstag in einer Kampfabstimmung erledigt. Mit zehn zu fünf Stimmen wurde beschlossen, vor das Sportlerheim einen Neubau in Holzbau mit 160 Quadratmeter Nutzfläche zu setzen. Die Gesamtkosten für diese Variante werden von dem planenden Architekten Franz Pezold auf 481 000 Euro beziffert. Alternativ wäre noch eine Lösung mit Modulgebäude im Angebot gewesen. Dafür hatte Pezold Gesamtkosten von 340 500 Euro veranschlagt. Bis Mitte/Ende September sollte das Ausweichquartier bezugsfertig sein, sagte der Planer.

Die Mehrausgaben von 140 000 Euro für die Neubauvariante hielt Helmut Empl (CSU) für gut angelegtes Geld. Nach dem Auszug der Schüler könnte in dem Gebäude später Jugendarbeit stattfinden, die Blasmusik eine Heimat finden. Fazit: "Damit haben wir dann ein gutes Geschäft gemacht." Leo Melerowitz (CSU) hegte ähnliche Gedanken. Der dritte Bürgermeister sah in den "Strogentalern" einen weiteren potenziellen Nachfolgernutzer, die würden schließlich "einen Haufen Platz brauchen". Und der Neubau bringe schließlich auch was für die Zukunft. Ausgaben für einen Container als Zwischenlösung seien "zum Fenster hinausgeschmissenes Geld". Bürgermeister Peter Deimel (FWG) sagte, er sei hin-und hergerissen, schließlich handele es sich bei der Differenz um "eine Menge Geld". Auf lange Sicht gesehen könne man aber auch Obdachlose in dem Neubau unterbringen, wenn das in Wartenberg nicht mehr möglich wäre.

Die Gegenseite hielt dagegen, man solle sich nur an der Wirtschaftlichkeit des Projekts orientieren, mahnte Andreas Steiner (SPD). Die genannten Zukunftspläne seien alle mit "einer Menge Zündstoff" behaftet. Max Danners Gedanken bei dem auf den ersten Blick "verlockenden Angebot" gingen in die gleiche Richtung. Erstens dürfe man die Nachfolgekosten nicht außer acht lassen und zweitens wecke man bei allzu vielen Stellen Begehrlichkeiten. Er halte es jedenfalls in der Endkonsequenz für "nicht sinnvoll, ein Vereinsheim für irgendwelche Vereine" zu errichten.

140 000 Euro an Mehrausgaben für die Neubauvariante hielt auch Karin Dürr (CSU) für bedenklich, zumal die Lage des Gebäudes nicht gerade ideal sei. Man sollte an dieser Stelle nichts Festes errichten, von dem nicht wisse, ob das Angebot überhaupt angenommen würde. Natalie Kienmüller-Stadler verwies auf die allgemeines Langenpreisinger Haushaltslage. Man könne ihrer Meinung nach nicht so einfach mir nichts dir nichts 140 000 Euro ausgeben angesichts der "Löcher, die sich in nächsten Jahren auftun". Die Mehrheit entschied sich anders, der Neubau kommt.

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