Langenpreising:Marode Brücken

Langenpreising wird bei vier Bauwerken um eine grundlegende Sanierung nicht herumkommen. Die Kosten werden auf knapp 320 000 Euro geschätzt

Wolfgang Schmidt

Langenpreising: Auch der Strogensteg wird auf Vordermann gebracht

Auch der Strogensteg wird auf Vordermann gebracht

(Foto: Renate Schmidt)

Reichlich gesegnet mit Brücken ist Langenpreising, 25 Bauwerke und Übergänge finden sich im Gemeindegebiet. Doch wenn der Zahn der Zeit an ihnen nagt, kann aus dem Segen schnell ein Fluch werden, der zudem noch schwer ins Geld gehen kann. Die Coplan AG hat die Langenpreisinger Brücken unter die Lupe genommen und vier davon herausgefiltert, bei denen die Gemeinde um eine baldige grundlegende Sanierung nicht herumkommt. Die geschätzten Kosten für die Maßnahmen liegen bei der stolzen Summe von knapp 320 000 Euro.

Bei den vier Bauwerken handelt es sich um die aus dem Jahr 1929 stammende Stahlbetonbrücke an der Plattachmühlstraße, die Holzbrücke an der Plattachmühlstraße mit dem Baujahr 1992, den 1930 gebauten Strogensteg und den Übergang Steingrub, dessen ursprüngliche Fertigstellung nicht datiert werden kann. Vor allem die letztere Brücke duldet bei der Sanierung keinen Aufschub mehr, "die kracht auseinander", sagte Bürgermeister Peter Deimel (FW) in der Gemeinderatssitzung. Um die bisherige Tragfähigkeit von 16 Tonnen auch für die Zukunft zu gewährleisten, haben die Leute von Coplan rund 140 000 Euro veranschlagt.

Gemeinderat Peter Deimel (FW) zweifelte daran, ob Steingrub mit seiner eindeutig minderwertigen Substanz überhaupt zu sanieren sei. Auf jeden Fall solle aber so gearbeitet werden, dass die Tragfähigkeit des Bauwerks auf 30 Tonnen erhöht werden könne. Das allerdings, so berichtete der dritte Bürgermeister Sepp Strasser (FW) dem Gemeinderat, hätten die Experten nach der Besichtigung ausgeschlossen.

Deshalb brachte Bürgermeister Deimel die Möglichkeit eines Brücken-Neubaus ins Gespräch und schlug vor, die Kostendifferenz zu einer Sanierung berechnen zu lassen und die Möglichkeit eventueller Zuschüsse zu klären. Bei diesem Schritt wollte ihm die Mehrheit des Gremiums aber nicht folgen, die sich der Meinung von Max Danner (FW) anschloss. Dieser erklärte, dass Steingrub nie eine Hauptverbindungsstrecke werde und ein Neubau für den relativ geringen Verkehr an dieser Stelle nicht sinnvoll sei.

Weil die erst 1992 erstellte Holzbrücke an der Plattachmühlstraße schon nach 20 Jahren ein Sanierungsfall ist, schlug Konrad Danner (FW) vor, das Holz durch eine Eisenkonstruktion zu ersetzen. Dann hätte man "für Ewigkeiten eine Ruh". Dem widersprach energisch Albert Deutinger (CSU), der offensichtlich den Mehrheitsgeschmack traf mit seiner Feststellung "schöner ist eine Holzbrücke sowieso". Und wenn diese gescheit hergerichtet werde, halte sie auch wieder für die nächsten 25 Jahre.

Grundsätzlich stellte sich für Max Danner zudem die Frage, ob es klug sei, über eine Brückensanierung abzustimmen, bevor die Haushaltsberatungen stattgefunden haben. Bürgermeister Deimel machte aber klar, dass der Zustand von Steingrub dem Gemeinderat keine Wahl lasse. Darüber hinaus wurde beschlossen, die beiden kleineren Brücken in die Ausschreibung für die Sanierung mit hineinzunehmen. Beim Strogensteg ist überschlägig mit Kosten von 10 000 Euro zu rechnen, die Holzbrücke an der Plattachmühlstraße schlägt mit 8000 Euro zu Buche. Die Sanierung der auf 30 Tonnen ausgelegten Brücke an der Plattachmühlstraße hat der Gemeinderat noch einmal zurückgestellt. Die Kosten dafür hat Coplan mit 160 000 Euro veranschlagt. Die werden für Langenpreising im nächsten Haushalt nicht zu stemmen sein.

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