Langenbach:Solarpark ist wieder ein Thema

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Gemeinde will Stimmung der Langenbacher Bürger ausloten

Vor beinahe zehn Jahren war ein Solarpark bei Niederhummel bereits einmal ein großes Thema in der Gemeinde. Ein Bebauungsplan "Solarpark Niederhummel Ost" wurde aufgestellt, ein Investor stand bereit. Dann änderte die Bundesregierung ihre Förderrichtlinien und der Solarpark verschwand in der Schublade. Jetzt könnte es mit einem noch größeren Projekt etwas werden.

Die Firma Greenvest Solar hat ihre Vorstellungen bereits bei einem Behördengespräch mit Gemeinde und Landratsamt präsentiert und ist auf Interesse und Wohlwollen gestoßen. Im Gegensatz zu der Rechtslage von früher ist eine Freiflächen-Solaranlage heute durchaus wirtschaftlich zu betreiben, weil der Strom beispielsweise an die Stadtwerke verkauft werden darf. Dazu müsste allerdings die Fläche dem heutigen Stand der Technik angepasst, sprich vergrößert werden. Das Landratsamt hat signalisiert, dass die notwendige Änderung des Bebauungs- und des Flächennutzungsplans im vereinfachten Verfahren durchgeführt werden könnte.

Bei der Vorstellung der neuen Pläne, die eine Fläche von 4,99 Hektar betreffen, im Gemeinderat gab es jetzt aber nicht uneingeschränkt Begeisterung. Es wurden auch Fragen nach einem Gesamtkonzept für Solarstrom in Langenbach und nach einer Präzedenzfallwirkung für mögliche weitere Anlagen gestellt. Mit Hilfe vermehrter Öffentlichkeitsarbeit soll zunächst einmal die Stimmung der Bürger für oder gegen einen Solarpark eingefangen werden. Im Rathaus geht man davon aus, dass den umweltbewussten Bürgern eine PV-Freiflächenanlage auf jeden Fall lieber sein dürfte als ein ungeliebtes Windrad. Die idyllische Vorstellung übrigens, dass Schafe zwischen den Solarmodulen für die notwendige Grünpflege sorgen, ist nicht mehr relevant. Würde ein einziges Kabel angeknabbert, wäre die gesamte Herde tot - keine Versicherung würde dieses Risiko tragen.

Die Stimmungsforschung unter der Bevölkerung klingt zunächst nach unendlichen Stammtischen, doch weil Landratsamt und Naturschutz nichts dagegen haben und ein Bebauungsplan bereits besteht, ist, so die Erwartung von Geschäftsleiter Bernhard Götz, die Entscheidung 2020 auf der Tagesordnung.

© SZ vom 13.12.2019 / je - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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