Landshut/Freising:Zerrüttetes Eheleben

Ein Mann, der sich wegen Vergewaltigung am Landshuter Landgericht verantworten muss, harrt weiter seines Urteils. Eigentlich hätten die Plädoyers längst gehalten werden sollen. Anschließend wollte Vorsitzender Richter Ralph Reiter dann das Urteil verkünden. Doch der Nebenklägervertreter, der Anwalt der Frau, konnte bei der jüngsten Verhandlung wiederum nur einen Stellvertreter entsenden. Er selbst hatte einen schweren Unfall und sah sich deshalb nicht in der Lage, den Gerichtstermin wahrzunehmen. Richter Reiter ist jedoch in jedem Fall gewillt, das Verfahren Mitte April zu Ende zu bringen, egal ob der Anwalt zu diesem Zeitpunkt schon wieder mobil ist oder nicht.

Immerhin musste eine Arbeitskollegin des angeblichen Vergewaltigungsopfers vor der Strafkammer als Zeugin aussagen. Sie berichtete über das offenbar zerrüttete Eheleben der Frau, mit der sie damals enger befreundet war. Sie wusste vom Verhältnis, das ihre Kollegin mit dem Angeklagten hatte. Details wusste sie allerdings nicht zu berichten. "Ich will nicht alles in Mega-Einzelheiten hören", begründete sie gegenüber der Strafkammer ihr lückenhaftes Wissen über die Beziehungen ihrer Freundin.

Offenbar war die Freundschaft seit dem Jahr 2011 etwas abgekühlt. Die Zeugin berichtete, dass sich sie und ihre Kollegin erst seit einiger Zeit wieder annäherten. Sechs Wochen vor Beginn der Gerichtsverhandlung am Landgericht hatte diese ihr von der angeblichen Vergewaltigung in einem Waldstück bei Allershausen erzählt. Auch da habe sie aber keine Details wissen wollen, sagte die Zeugin.

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