Landkreis:Massive Fraßschäden

Buchsbaumzünsler breitet sich im Landkreis aus

Der Buchsbaumzünsler hat sich heuer erstmals im Landkreis flächendeckend ausgebreitet. Nach dem Schlupf der zweiten Raupengeneration im Juni und Juli zeigen sich dann im Herbst die massiven Fraßschäden an den Buchsbaumpflanzen. An manchen Wertstoffhöfen sind zusätzliche Container für Grüngut aufgestellt worden, weil sie überquellen von abgestorbenen Buchsbaumgerippen, an denen Gespinste mit Tausenden Eiern hängen. Vereinzelt trat der Buchsbaumzünsler schon früher im Landkreis auf. 2008 wurde er erstmals in Wartenberg gefunden, dabei handelte es sich um den ersten Fall in ganz Bayern. 2019 warnte das Landratsamt Erding vor einer massiven Ausbreitung der Zünsler. Von Niederbayern aus kommend, fiel der Schmetterling erst im Raum Taufkirchen auf und breitete sich dann rasant in der ganzen Region aus.

Experten wie der Kreisfachberater Michael Klinger gehen davon aus, dass Oberbayern schon in ein paar Jahren ganz buchsbaumfrei sein werde. Der ursprünglich aus Ostasien stammende Falter wurde vermutlich über Containerschiffe eingeschleppt, weil die ersten Befälle in Deutschland stets in der Umgebung von Rhein-Binnenhäfen auftraten. Mittlerweile ist der Zünsler in ganz Bayern fast flächendeckend vorhanden, der Landkreis Erding blieb relativ lange verschont.

Im März, als überwinternde Jungraupen in den Gärten mit dem Fraß begannen, sah es noch danach aus, als würden sich die Schäden in Grenzen halten. Erst mit dem Schlupf der zweiten Raupengeneration zeigt sich mittlerweile die enorme Vermehrungsrate des Buchsbaumzünslers. Jedes Weibchen kann bis zu 150 Eier legen, in befallenen Gärten sind oftmals Tausende Eier zu finden. Meistens beginnt der Befall an den unteren Ästen und setzt sich dann im Inneren der Pflanze fort, was aber aufgrund der dicht bewachsenen Äste und der Verzweigung schwer zu erkennen ist. Erst wenn die Außenbereiche der Pflanze von den Raupen erreicht werden, ist der Schaden ersichtlich. Dann beginnen sich die Raupen auch meist zu verpuppen und Gespinste an der Pflanze zu bilden. Massenhaft wurden die toten Pflanzen im Landkreis entsorgt, um nicht noch einer weiteren Generation die Möglichkeit zu bieten, sich zu entwickeln. Am Wertstoffhof in Dorfen kam es zeitweise zu Staus, weil so viele Fahrzeuge mit Grüngut auf den Anhängern Buchsbäume zum Entsorgen brachten. Es wurden sogar zusätzliche Grüngutcontainer aufgestellt, um die angelieferten Mengen zu bewältigen.

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